Leidenschaftlich & offen glauben (IV): Die große Freiheit

Letzte Folge: Über den Wert des Heute, alte und neue Gesetzlichkeit und warum Jesus und Paulus progressiv dachten.

Schon Teil 1Teil 2 und Teil 3 dieser Serie gelesen?

Progressiver Glaube bedeutet: Ja, wir können viel aus der Bibel und von uns vorangegangenen Generationen lernen und ja, wir müssen uns auch immer wieder von ihnen korrigieren lassen, wo wir eine falsche Richtung einschlagen. Aber das heißt eben auch, dass wir dazu lernen und reifen und dass unsere eigene Zeit nicht nur in der Rückbindung auf den Tag X einen Wert besitzt.

Wir dürfen und müssen heute anders entscheiden und anders bewerten als die Menschen vor 2.000 Jahren, vor 1.000 Jahren oder vor 100 Jahren. Nicht, weil die Antworten damals falsch gewesen wären. Sondern weil wir uns als Menschheit weiter entwickelt haben und deshalb heute andere Antworten richtig sind. Von Gott legitimiert – nein intendiert.

Weshalb Jesus die Tradition korrigieren konnte

Deshalb konnte Jesus auch so manche Aussage des alten Testaments korrigieren. Selbst so Zentrales wie die zehn Gebote. Sätze wie „Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat“ waren ein Skandal in einer Zeit, in der es zum Innersten der Gesellschaft gehörte, den Sabbat peinlich genau einzuhalten.

Warum konnte Jesus das machen? Weil er wusste, dass der Sabbat der Weg Gottes war, den Ziegel brennenden Nicht-Mehr-Sklaven aus Ägypten zu zeigen, dass sie Lebewesen sind, keine Arbeitswesen. Ihnen war ein Leben in pausenloser Akkordarbeit noch tief in ihre Psyche und ins Volksbewusstsein eingraviert. Sie brauchten ein klares Zeichen dieses neuen Selbstbildes und niemand durfte das Recht haben, sie zur Arbeit an diesem Tag zu nötigen.

Das Sabbatgebot in seiner Strenge war essentiell für die Zwangsarbeiter (es ist das am ausführlichsten begründete der zehn Gebote). Aber irgendwann wurde es selbst zum Zwang, es hatte sich verselbständigt und sich in sein Gegenteil verkehrt.

Oft wird gesagt: Jesus durfte so etwas ändern, weil er der Sohn Gottes war. Sozusagen als einmalige Gelegenheit Gottes, mal ein paar Sachen von früher zu korrigieren durch seinen Sohn, wenn der schon mal auf der Erde war.

Das halte ich für wenig überzeugend. Jesu Aussagen waren in vielem eine Weiterentwicklung mit neuen Antworten für eine neue Zeit. Vieles davon ist natürlich zeitlos gültig, weil es auch zeitlose Wahrheiten gibt: Liebe Gott von ganzem Herzen und deinen Mitmenschen wie dich selbst, zum Beispiel. Aber das bedeutet nicht, dass das geistliche Wachstum der Menschheit im Jahr 30 n.Chr. abgeschlossen war.

Gesetz und Freiheit

Ich sehe genau diesen Grundkonflikt hinter Jesu Komprimierung des Gesetzes auf Gottes- und Nächstenliebe und hinter Paulus’ unermüdlichem Kampf gegen die Gesetzlichkeit. Wer das Gesetz – oder allgemeiner formuliert: wer einmal gewonnene Erkenntnisse – verabsolutiert und zum dauerhaften Maßstab erhebt, der macht sich (und andere) zu deren Sklave, wie Paulus es den Christen in Galatien schreibt.

Sein Gegenentwurf: Wir sind Gottes Kinder und ganz im Geiste Jesu können wir in kindlichem Vertrauen zu Gott treten – ohne Bedingungen, ohne Regeln, die es einzuhalten gäbe außer der einen: Die Liebe vor alles! Und im Bild des Kindseins steckt übrigens schon wieder die Entwicklung.

Als Heranwachsende lernen wir ja viel von unseren Eltern, es ist wichtig, dass wir uns an denen orientieren, die vor uns waren. Das alte und das neue Testament bieten uns da eine Fülle von Anschauungsmaterial, Argumentationsmustern und Erfahrungen.

Aber Kinder sind eben keine Sklaven. Gute Eltern erziehen ihre Kinder zu Selbständigkeit und Verantwortung. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Menschen, die vor uns waren, zu kopieren und ihnen alles nachzumachen. Es ist vielmehr unsere Lebensaufgabe, von ihrem Vorbild genauso zu lernen wie aus ihren Fehlern. Und das eine vom anderen zu unterscheiden.

Paulus betonte stets seine Überzeugung, dass Jesus auch kam, um uns von der Sklaverei des Gesetzes zu befreien. Und alle Christen teilen diese Überzeugung – selbst die restriktivsten.

Wer aber wiederum heute als Christ die Erkenntnisse und Weisungen des neuen Testaments als verbindlich erklärt und sagt: „Was dort geschrieben ist, muss genau so eingehalten werden!“, der macht den fatalen Fehler, das neue Testament zum neuen Gesetz zu machen. Der tauscht die Freiheit des Geistes Jesu wieder gegen die Sklaverei der Regeln ein. Zwar neuere Regeln – aber Sklaverei bleibt Sklaverei. Dabei ist genau sie es, vor der Jesus uns warnt und gegen die sich Paulus sich so vehement zur Wehr setzt.

Verantwortung zur Freiheit

Schon innerhalb des neuen Testaments lernen die Beteiligten langsam diese neue Freiheit. Jesus hob nie die jüdischen Speisegeboten auf, es deutet auch nichts darauf hin, dass er sich selbst nicht daran gehalten hätte.

Es war Petrus, der Monate nach Jesu Tod und Auferstehung nach einer Vision entschied, dass die Speisegebote nicht verbindlich sind und es für Gott kein Problem ist, mit einem Nicht-Juden zusammen zu essen.

Paulus selbst erteilte teils sehr konkrete Anweisungen an seine Leser, aber immer wieder legt er die Entscheidung über Richtig und Falsch in unsere Hände.

Den Sabbat heiligen (immerhin eins der zehn Gebote)? Wenn dein Gewissen dich dazu drängt, dann halte dich daran. Wenn dein Glaube stark ist, kannst du es lassen. Fleisch essen, das vorher heidnischen Göttern geopfert wurde? Klar, wenn es dein Gewissen dir erlaubt. Aber bitte immer in der liebevollen Rücksicht auf den, der (noch) nicht deinen Stand der Freiheit in Christus erlangt hat. (Römer 14, 1. Korinther 8)

Man könnte diese Texte so verstehen, dass Jesus, Paulus und Petrus eine Regel durch eine andere – bessere – ersetzt hätten. Dass wir jetzt nicht mehr der alten, sondern der neuen Regel zu gehorchen hätten. Wer so denkt – so bin ich überzeugt – liegt einem großen Missverständnis auf.

Es besteht in der Annahme, progressives Denken erlaube es nicht, Standpunkte zu beziehen und für sie zu kämpfen. Folglich hält man die Weisungen des Neuen Testaments, die ja oft Weisungen des Alten Testaments aufheben oder korrigieren, für fortan verbindlich.

Doch das Gegenteil ist der Fall. Gerade das Streben nach neuen Standpunkten ist ja das Herz progressiven Denkens. Weil es aber das Herz konservativen Denkens ist, einmal gewonnenen Standpunkte mit aller Kraft zu verteidigen, ist es für konservativ geprägte Menschen gar nicht so einfach zu verstehen, wie man gleichzeitig einen Standpunkt beziehen und dabei offen dafür bleiben kann, diesen irgendwann wieder hinter sich zu lassen.

Paulus verurteilt nicht

Paulus ist sich dieses Problems bewusst und verurteilt diejenigen nicht, die gewisse Freiheiten (noch) nicht für sich begriffen haben. Er warnt uns auch alle eindringlich vor der Versuchung, das zu tun. Was er aber genauso scharf verurteilt ist, von anderen die starre Einhaltung von Regeln zu verlangen. Bekannt ist das unter dem Begriff „Gesetzlichkeit“. Kaum ein Christ würde der Gesetzlichkeit das Wort reden – und doch praktizieren so viele Christen genau diese.

Für Paulus selbst ist die Freiheit des Gewissens (mit ihrer zweiten Seite, der Verantwortung) klar der Orientierung an festen Regelungen überlegen – selbst wenn diese mal der Überlieferung zufolge von Gott höchstpersönlich kamen – wie das Sabbatgebot.

Und genau deshalb kann Paulus auch klare ethische Standpunkte beziehen und Anweisungen an Gemeinden verteilen und gleichzeitig selbst aktiver Teil der Weiterentwicklung christlicher Ethik und christlicher Theologie sein. Der Buchstabe tötet eben – auch der des Paulus –, der Geist aber macht lebendig.

Rhythmus

In die Falle, vor der Paulus uns warnt, möchte auch ich nicht treten, deshalb wage ich kein Urteil über jemanden für seine konservativen Denkanteile. Und versuche auch inständig, diese Urteile in meinem Herzen zu vermeiden. Zumal auch ich wie jeder Mensch diese Anteile in mir habe. Und natürlich kann es sein, dass ich mit der ganzen Sache falsch liege und irgendwann anders denke als heute.

Und ich gehe sogar noch weiter: Gott hat die Welt in Gegensätzen und Rhythmen konzipiert: Tag und Nacht, Sommer und Winter oder Trocken- und Regenzeit, männlich und weiblich, positive und negative elektrische Spannung und unzählige mehr. Auch unser Körper ist bestimmt vom rhythmischen Schlagen des Herzens und vom regelmäßigen Ein- und Ausatmen. Erst diese Gegensätze und die daraus resultierenden Spannungen und die Lösung derselben bringen unsere Welt in Bewegung. Ohne sie wäre sie tot. Schon der Prediger Salomo konstatierte: Alles hat seine Zeit.

So bin ich sicher, es ist am gesündesten, den bewahrenden Impuls in uns und dem Anderen genauso ernst zu nehmen wie den progressiven. Ständige Veränderung nimmt einer Gesellschaft die Stabilität, die sie braucht, um zu überleben. Aber striktes Konservieren des Status Quo heißt auf der anderen Seite Stillstand und Starre und letztendlich inneren Tod.

Also brauchen wir ein gutes Miteinander, einen gesunden Rhythmus und konstruktive Spannungen. Wer zum Progressiven neigt ist herausgefordert, Dankbarkeit zu entwickeln für die Sicherheit des Tellers, über dessen Rand er ohne diese Sicherheit kaum klettern könnte. Und ein Gespür dafür zu entwickeln, dass zum konservativen neigende Menschen diese Sicherheit für sich brauchen.

Und wer zum Konservativen neigt, der sollte sich immer vor Augen malen, wie Gottes Schöpfungsauftrag uns herausfordert: Bewahren und bebauen. Das Erreichte schützen und trotzdem Neues zulassen. Wenn etwas nicht mehr passt: Ehrenvoll begraben, was einmal hilfreich und gut war, doch es inzwischen nicht mehr ist. Und Wege, die von Beginn an falsch waren, mutig korrigieren, sobald man es erkennt – auch noch nach Jahrhunderten. Altes sterben lassen und Neues gebären – daraus entsteht Leben.

Vor allem aber sollten wir niemanden verurteilen, weil er anders glaubt als wir. Schon Jesus war sehr entspannt: An den Früchten werdet ihr erkennen, ob ein Baum gesund ist oder faul, sagte er. Wie viel entspannter sollten wir dann sein? Und der Andere könnte immer auch der Prophet sein, der die Wahrheit spricht, die uns bisher verborgen war.

Eine befreiende Perspektive

Wenn wir das ernst nehmen, dann ist Glaube an Jesus nicht die ewige Verteidigung des ewig Richtigen. Sondern das gemeinsame Abenteuer, mit allen anderen Menschen aktiver Teil der sich ewig erneuernden und erweiternden Schöpfung zu sein, zusammen immer Neues und bisher Unbekanntes schaffend.

Das befreit mich davon, als Christ in die Rolle des Wissenden gezwungen zu werden, der die (einzige) Wahrheit kennt und sie anderen verkünden muss. Das empfinde ich als Zwang, weil es nicht mehr passt in die Kultur, die ich lebe und liebe und in die wir alle mehr und mehr hineinwachsen. Es ist eine Kultur der Vielfalt, in der wir Menschen aus vielen Traditionen in ihren Erfahrungen und ihren Ansichten ernst nehmen wollen. Eine Kultur, in der das Fremde mich nicht bedroht, sondern bereichert. Keine Kultur der Abgrenzung, sondern des voneinander Lernens.

Das lässt mich angstfrei über die Herausforderungen unserer Zeit nachdenken und neue Antworten finden auf die Punkte, wo die traditionelle Ich-kenne-die Wahrheit-Haltung mit unserer postmodernen Wirklichkeit kollidiert.

Es nimmt mir die Sorge, Gott könne zornig auf mich werden, sobald ich die „Wahrheiten“ meiner Tradition infrage stelle.

Es passt für mich auch besser zu der Idee von Glauben als einer vertrauensvollen Beziehung zu einem mich liebenden Gott. Denn so ein Gott verlangt nicht von mir, alles über ihn zu wissen und diese Wahrheiten zu verteidigen. Wer behauptet, Gott zu kennen, macht Gott klein und stellt sich über ihn. Er verlangt von mir im Gegenteil, ihn jeden Tag neu zu entdecken, mich von ihm überraschen zu lassen, immer wieder neue Facetten dieses ganze anderen Wesens kennen zu lernen. Doch damit werden wir nie fertig.

So ein Glaube bewahrt uns auch davor, als Kirche in der Ecke zu sitzen und schmollend zu registrieren, wie die Menschen sich von uns entfernen. Er befreit uns davon, verzweifelt neue Formen zu suchen, eine für vergangene Zeiten adaptierte Botschaft möglichst schmerzfrei für heute zu verpacken. Stattdessen ermutigt er dazu, die Botschaft von Jesus Christus für jeden unserer so diversen Kontexte neu zu buchstabieren – ja, ganz neu zu entdecken.

Neue Relevanz

Es macht christlichen Glauben für mich wieder relevant. So viele von uns kämpfen damit, als Christen etwas zu glauben, das sich mehr und mehr von ihrem sonstigen Leben entfernt. So viele gestandene Christen fragen sich, was Evangelium heute heißt. Darin sehe ich den eigentlichen Grund, warum unsere Gemeinden immer leerer werden und die Verblieben immer müder, von ihrem Glauben zu erzählen.

Die Flut von christlichen Kursen und Materialien für Freundschaftsevangelisation zeugt vom desolaten Zustand unserer Begeisterung für die Botschaft Jesu. Und unsere verzweifelten Versuche, junge Menschen mit großen Shows und anderen modernen Formen in der Kirche zu halten, lösen doch am Ende nicht das Problem.

Denn das Problem ist, dass die Botschaft, die wir gelernt haben und die wir für die von Jesus halten, nicht mal mehr uns selber in Begeisterung versetzt. Uns vielleicht noch nicht mal mehr berührt. Weil die Paradigmen unseres Lebens sich längst verändert haben und das „Evangelium“ sogar in unserem Leben – wenn wir ehrlich sind – zum Fremdkörper geworden ist. Wie viel fremder muss es dann für die Menschen um uns herum sein, die nicht christlich sozialisiert sind und nicht einmal unsere christliche Sprache sprechen?

Die Lösung dafür ist natürlich nicht zu versuchen, Begeisterung zu trainieren. Der einzige Gewinn dabei ist ein schlechtes Gewissen und das blockiert uns nur noch mehr. Die Lösung ist auch nicht, unsere Kultur der Vielfalt zu bekämpfen – das führt uns nur zu Verbitterung, Abgrenzung und Rückzug. Ich glaube die meisten von uns sind sich einig, dass das ein großer Rückschritt wäre.

Wenn die Welt sich stetig weiter entwickelt und wenn das von Gott so angelegt ist, dann ist die Lösung, diese Realität zu akzeptieren und das zu hinterfragen, was uns davon abhält, diese Entwicklung aktiv mit zu formen und Jesu Botschaft wieder relevant zu machen.

Und genau deshalb leben progressiv denkende Christen (ob sie diesen Begriff kennen oder nicht) ein für konservative Gemüter gefährlich entspanntes und dennoch hoch engagiertes Christsein.

Weil ihr Grundimpuls nicht die Verteidigung, sondern die Neugier ist. Nicht die Angst, etwas zu verlieren, sondern das Vertrauen, sich Gottes Liebe sicher zu sein, egal was passiert und egal, ob man gerade das „Richtige“ glaubt.

So viele Chancen…!

Es gäbe noch viel zu sagen über Postmoderne, Schöpfungstheologie, Soteriologie (also die Lehre vom Heil), die Implikationen für Ethik, bürgerliches Engagement, den Umgang mit allen Sexualitätsentwürfen außerhalb der traditionellen Ehe und generell die Aufgabe von Christen in dieser Welt.

Ich habe das Thema nur angeschnitten. Aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen, zu verstehen, warum sich so viele Menschen von Kirchen (und Freikirchen) abwenden und ihren Glauben außerhalb dieser Formen leben, warum vor allem junge Menschen viel offener denken als ihre Elterngeneration und das gut mit ihrem Glauben vereinbaren können und warum es so schwer ist, Menschen vom christlichen Glauben zu begeistern.

Wir brauchen wieder mehr Christen, die Jesus offen und leidenschaftlich nachfolgen. Weder unterkühlt gegenüber der konkret-spirituellen Dimension des Glaubens und der tatsächlichen Begegnung mit dem lebendigen Gott jenseits aller Theorie. Noch starr gegenüber den nötigen Veränderungen, um die Botschaft von Jesus für das 21. Jahrhundert mit seiner Vielfalt, den fallenden Grenzen, der durchgehenden Vernetzung und den unendlichen technischen Möglichkeiten neu verstehen zu lernen und alle Menschen zu lieben.

Das 21. Jahrhundert birgt so viele Chancen und so viele Herausforderungen. Jesus hat mit seiner Zeit auf der Erde die Grundlage gelegt, auch die unsrige zu meistern. Um das zu können müssen wir in aller Offenheit und ohne uns gegenseitig zu verurteilen ins Gespräch darüber kommen, welches die drängendsten Fragen von heute sind und wie wir darauf im Sinne Jesu reagieren können. Und wir müssen den Mut haben, Jesus auch im 21. Jahrhundert neu zu entdecken.

Viele Christen tun genau das bereits und vielleicht findet der eine oder andere nun Worte für etwas, was er schon seit langem fühlt und glaubt. Oder wie er gerne glauben würde. Tun wir es! Lasst uns nicht aufhören, neue Worte zu finden und jeden Tag neue Schritte zu gehen. Mit Liebe, mit Leidenschaft, mit der großen Freiheit, die Gott uns schenkt!

Gehst du mit?

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Kommentare

12 Kommentare auf "Leidenschaftlich & offen glauben (IV): Die große Freiheit"

  1. Auf'n'Kaffee mit Rolf Krüger | Leidenschaftlich & offen glauben (IV): Die große Freiheit - Gott ist Liebe says:

    […] Quelle: Auf’n’Kaffee mit Rolf Krüger | Leidenschaftlich & offen glauben (IV): Die große Fr… […]

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  2. InSider says:

    Aufrüttelnd und ermunternd.
    Klärend und wegweisend.
    Biblisch statt biblizistisch.
    Mehr als nur …auf’n Kaffee.

    Danke, weiter so sagt…
    …der InSider.

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  3. Ullrich Papschik says:

    Zum Beginn des Mt.Ev erklärte Jesus aber auch , daß er nicht gesandt sei um die alten Gesetze aufzulösen sondern zu erfüllen und um ihnen ein neues Gebot zu geben. Die Gleichnisse Jesu sind so formuliert , daß man sie immer wieder zeitaktuell den Hörern neu auslegen kann. Es ist faszinierend, amen.

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    • Rolf Krüger says:

      Jesus wollte das Gesetz erfüllen. Hat er ja auch – zumindest wenn man seine Quintessenz des Gesetzes als Maßstab anlegt: „Liebe Gott und liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Jesus hat aber nicht den Buchstaben des Gesetzes erfüllt, sondern dessen Kernanliegen.

      Viele der Einzelregelungen – die nur dafür gedacht sind, dem jeweiligen Adressaten in seiner Situation zu helfen, den Kern des Gesetzes umzusetzen – hat er eben erweitert oder umgedeutet.

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  4. Ulrich Wagner says:

    Lieber Rolf Krüger, herzlichen Dank für deine erfrischenden spirituellen Gedanken aus der Evangeliumswelt! Als 64-jähriger Baptist (also mit 68er-Syndrom) habe ich eine lange geistliche Reise hinter mir. Fast keine Glaubenssätze meiner Jugend glaube ich noch, so manche eigene Irrung habe ich hinter mir. Ich war immer einer von den Aktivisten, auch missionarisch an der Front. Heute finde ich mich genau in dem Gottesbild wieder, das du beschreibst. Und bin ihm dabei näher als irgendwann. Und wenn ich jetzt in der Flüchtlingsarbeit die Hunderte von Menschen sehe, die sich täglich engagieren – mehr als ich es kann -, dann bin ich froh, dass sie Gottes Willen tun, ohne sich in den meisten Fällen darüber klar zu sein.
    Gottes Segen für Ihren Dienst – bleiben Sie gesund!

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  5. Annekatrin says:

    „Wenn die Welt sich stetig weiter entwickelt und wenn das von Gott so angelegt ist…“, ist es dann nicht logisch, dass auch Gott sich ständig weiter entwickelt? „Gott ist unwandelbar, denn er ist Gott“ – haben Swoboda/lLehmann mit dieser Zeile falsch getextet? Und falls Gott nicht „unwandelbar“ ist – was kann uns dann sicher machen, dass gerade seine Liebe zu uns bleibt? Woher wissen wir, dass er nicht doch sauer auf uns wird – zum Beispiel, weil wir (Christen und Nichtchristen) das Opfer seines Sohnes ständig mit Füßen treten.
    Das ist jetzt wirklich eine ernsthafte Überlegung, weil du immer wieder betonst, dass eines bei allem Wandel auf jeden Fall bleibt: Gottes Liebe. Was macht dich da so sicher? Herzlich: Annekatrin

    Antworten
    • Rolf Krüger says:

      Gott ist doch nicht Teil der Schöpfung. Er steht als Schöpfer außerhalb der Schöpfung und entsprechend außerhalb ihrer Mechanismen. Wenn Gott die Welt auf eine bestimmte Weise geschaffen hat, dann kann man nicht daraus schließen, dass Gott selbst dem auch unterworfen ist. Wenn Gott außerhalb von Raum und Zeit ist, dann finde ich nichts naheliegender als dass Gott unwandelbar ist.

      Gott ist allerdings nicht starr. Oft genug wird in der Bibel berichtet, dass ihn sein Urteil gereute, zum Beispiel. Dass ihn seine Gnade und Liebe gereute wird allerdings nicht berichtet – Gott sei Dank!

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      • Annekatrin says:

        1. Wir Menschen sind im Bilde Gottes geschaffen. Was bedeutet das bezüglich Wachsen, Reifen, Veränderung, Wandel, Wende? – OK. Da kann man vielleicht sagen: WIR brauchen dieses Wachsen, den Wandel etc. um Jesus immer ähnlicher zu werden. Gott braucht das nicht.
        Mit deiner zweiten Antwort ist schwieriger für mich:
        2. „Nicht berichtet“ trifft es nicht ganz. Laut Jeremia 18, 9/10 sagt Gott über sich selbst: „…so lasse ich mich des Guten gereuen, dass ich ihm zu erweisen gesagt hatte.“ (Elberfelder) Und „Gute Nachricht“: „dann lasse ich nichts von all dem Guten kommen, das ich ihm versprochen hatte.“ Anscheinend kann Gott seine Zuneigung doch zurück ziehen?

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        • Rolf Krüger says:

          zu 1. Genau, im Bilde Gottes erschaffen zu sein heißt nicht, Gott zu sein 🙂

          zu 2. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Bibel aus der Sicht von Menschen geschrieben wurde. Menschen können durchaus das Empfinden haben, dass Gott seine Versprechen nicht einhält – je nachdem, was man sich vorher von Gott versprochen hatte. Und das kleiden sie dann eben in diese Sprache, als ob Gott das von sich selbst sagen würde. Mit Gottes-Selbstaussagen in wörtlicher Rede wäre ich immer ein wenig vorsichtig. So eine Aussage muss von vielen Stellen abgesichert sein.

          Antworten
          • Annekatrin says:

            Danke, dass du antwortest und meine Fragen ernst nimmst. Ich denke drüber nach. Und melde mich vielleicht mal mit ner Nachricht über FB. So’n Hin und Her ist ja nicht unbedingt interessant für Viele? 🙂

            Antworten
  6. piccolino says:

    Guten Tag Herr Krüger! Besten Dank für Ihren anregenden Text. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie jeden Tag Gottes liebende Gegenwart glauben und erleben dürfen! Ich möchte nur zwei kurze Anmerkungen machen. Einerseits zur christlichen Freiheit. Ja, den Christen ist viel Freiheit geschenkt, und einzig das Gesetz der Liebe sollte uns regieren. Jedoch merkte schon Paulus dazu an, dass wir die Freiheit eben auch richtig gebrauchen sollen. Insbesondere warnt er uns vor sexueller Zügellosigkeit. Ich erwähne das, weil mir unklar ist, was genau Sie mit sexuellen Lebensentwürfen außerhalb der Ehe meinen. Ich würde da eher zur Vorsicht raten. Zweitens ein Wort zu den „drängenden Fragen unserer Zeit“. Wenn die Menschen Gott wirklich ernst nähmen, dann wären diese Fragen heute dieselben wie vor 2000 Jahren. Nämlich: Was müssen wir tun, um das ewige Leben zu bekommen? Oder: Wie kann ich vor Gottes Gericht bestehen? Denn jede andere Frage ist demgegenüber doch offensichtlich zweitrangig, sofern wir Gott als den heiligen und ewigen Herrscher anerkennen. Das Problem, heute gerade so wie damals, ist die geradezu selbstmörderische Abgelenkheit vieler Menschen. Sie sorgen sich lieber um tausend andere Sachen, als um ihre ewige Rettung. Gegen diese Art der Blindheit wusste nicht einmal Jesus ein Rezept. Ich befürchte fast, dass auch wir dagegen nicht viel tun können, sei es mit Begeisterung oder mit Verstand.

    Gottes Segen und Frieden sei mit Ihnen!

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