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Kommentare
4 Kommentare auf "Bildungssystem: Applaus für diese Jugend!"
Hallo Rolf,
so wie die beiden hier und offenbar auch du sehe ich weder unser Bildungssystem noch unsere Kindererziehung.
Ich halte das für polemische Panikmache.
Richtig ist allerdings, dass man der Jugend mehr Teilhabe an der Gestaltung unserer Gesellschaft haben sollte. Den Staat allerdings als Gefahr für Kinder und Jugend zu sehen, betrachte ich als reichlich überzogen.
Dass über die Jugend zu allen Zeiten (unberechtigterweise) geschimpft wurde, dürfte wohl bekannt sein. Nichts Neues unter der Sonne….Nichts Neues unter der Sonne ist allerdings auch, dass dieses wiederum genutzt wird, um pauschal über „die Alten“ herziehen zu können. So wird das nur leider nichts……Inklusion statt Exklusion sollte in allen Bereichen gelten. Kommunikation statt Spaltung auch…
Herzliche Grüße
Angelika Wildegger
Hallo,
nein, ich halte die Kritik nicht für in allen Belangen gegenstandslos. Ich halte sie aber in ihrer Form für unproduktiv.
Herzliche Grüße
Angelika
Ich verstehe den redegewandten Vortrag als Anregung zu einem Thema, das mich erneut umtreibt, nachdem ich Großvater geworden bin.
Es ist ein ewiges Thema zwischen zwei Polen. Einerseits wollen wir den Himmel auf Erden für unsere Kinder, eine sanfte Initiationsphase, viel Liebe, Zeit. Eine Darstellung der Einmaligkeit unserer Kinder. Wird das übertrieben, ziehen wir evtl. Narzissten heran. Siehe Generation Y. Die andere Seite sind die natürlichen Grenzen und Einschränkungen, die das Leben bereit hält. Übertreiben wir das Grenzen setzen durch übertriebene Reglementierung, Konditionierung, Manipulation zu Leistung und Erfolg, Indoktrination, fallen wir auf der anderen Seite vom Pferd.
In diesem Spannungsfeld können wir die zu erwartende Verunsicherung vielleicht lindern, wenn wir unsere eigene Konditionierung reflektieren. Wir sollten ganz nah rankommen an die Seele/Psyche unseres Kindes. Es geht nicht um Haben, sondern um Sein. Um ergebnisoffene Begleitung des Kindes, um seine Chance, das Spiel des Lebens zu erlernen. Wenn wir unsere Kinder frühzeitig zu Fachidioten machen, (Wissen, Musik, Sport) verpassen wir vielleicht die Chance, an ihre Herzen zu kommen und ihre Herzensbildung zu fördern. Das Augenmerk sollte frühzeitig auf den Softskills liegen. Mit anderen Worten, wir müssen uns mit psychologischen Themen auseinandersetzen und das zwischenmenschliche Verhalten und die entsprechende Entwicklung als erstes im Auge haben.
Selbstbewußtsein, Eigenannahme, emotionale Sicherheit (Intelligenz), gesunder Selbstwert usw. sollten immer aktiv gefördert werden.
Das geht nur durch aktive Aufmerksamkeit, Emphatie, Einfühlungsvermögen, Offenheit, Zuhören, bedingungslose Annahme, Fragen nach der seelischen/psychischen Befindlichkeit, Fortbildung der Eltern zu diesen Themen.
Sprachlich ist der Beitrag von Tanja und Jonny Haeusler gelungen, ob er produktiv oder „unproduktiv“ ist, halte ich für zweitranging, als Anregung zum Nachdenken ist er jedenfalls außergewöhnlich in Form und Inhalt. Kritik am heutigen Bildungssystem mündet leider oft in der Aussage „Früher war alles besser!“ – mit Rohrstock und so?! Dennoch vermisse ich im heutigen Schulsystem Fortschritte gegenüber dem von vor 30 oder 40 Jahren – didaktische Quantensprünge bei der Vermittlung von Orthographie und Interpunktion können es jedenfalls nicht sein. Beim Umgang mit neuen Medien hinken die Lehrer den Schülern hinterher. Die Schule ist ein Abbild unserer Gesellschaft, insofern ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass Jugendliche konsumorientiert, markenbewusst und egoistisch sind, unkritisch Medien konsumieren und überhaupt für alles und jedes „Null Bock“ haben.
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