GenderGagaGaga

Diesen Artikel zu lesen lohnt sich eigentlich nicht. Denn er besagt nur, dass es nichts Neues unter Gottes Sonne gibt. Das wusste schon Prediger Salomo, aber auch das ist ja nichts Neues.

Wer hier trotzdem weiterliest, dem sei wenigstens mitgeteilt, dass mir dieser Tage das frisch bei adeo verlegte Buch der Publizistin Birgit Kelle auf den Schreibtisch flatterte. In GenderGaga: Wie eine absurde Ideologie unseren Alltag erobern will echauffiert sie sich über den „Genderwahnsinn“, also über alles, was mit Gender Mainstreaming in Verbindung steht. In großer Fleißarbeit trägt sie all die Absurditäten, das häufig zu gut Gemeinte und die glorreichen Stürze vom Pferd der Gender-Mainstreaming-Vorkämpfer zusammen und breitet sie auf 192 Seiten aus.

Um es kurz zu machen: Wer auf Demagogie steht und wer gerne über andere lacht, ist dort genau richtig. Wer dagegen eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema sucht, der tut sich — wie der Titel schon andeutet — mit diesem Buch keinen Gefallen. Das Werk würde allerdings durchaus eine gute Bierzeltrede am politischen Aschermittwoch hergeben, triefend vor Sarkasmus und Hohn und voller Abscheu für diejenigen, die Kelle nicht versteht.

Soweit erwartbar. Nachdem ich die Autorin heute allerdings auch noch in Plasbergs „Hart aber fair“ (vom 2.3.) erlebte, wie sie mit Herablässigkeit und Häme die Argumente der eher leise (aber sachlich) argumentierenden Mitdiskutanten Anne Wizorek und Anton Hofreiter verlachte, griff ich zur Tastatur und wollte einen Artikel darüber schreiben.

Doch dann meldete sich mein kleiner Archivar im Oberstübchen und erinnerte mich daran, dass da doch schon mal was war. Und tatsächlich: Vor sieben (!) Jahren schrieb ich einen Blog-Artikel mit dem einfallsreichen Titel Gender Mainstreaming – Gefahr oder Windmühle?„. Abgesehen vom Titel würde ich ihn so im Grunde heute noch einmal schreiben, denn irgendwie ist alles darin noch erstaunlich aktuell. Und wenn ich mir Kelles Buch so ansehe, dann offensichtlich gerade so Sätze wie:

Wir merken: Insgesamt tun sich die Kritiker schwer, ihre Kritik in Worte zu fassen. Stattdessen wird tief in der Gruselkiste gewühlt, um mit Schreck-Geschichten […] ein negatives Bild von Gender Mainstreaming zu zeichnen.

Ende 2012 sprang ich dann zudem der damaligen Familienministerin Kristina Schröder ein wenig zur Seite — mit dem Artikel Warum Gott nicht männlich ist, wieso Kristina Schröder das weiß und seit wann Beckstein ihr zustimmt„. Sie wurde von der BILD-Zeitung für die Behauptung beschitstormt, der grammatikalische Artikel von Gott sei egal. Womit sie natürlich Recht hat, das wusste nur die Bildzeitung nicht, dafür aber Günther Beckstein, was er der BILD-Zeitung auch sagte. Schröder bedankte sich bei mir sogar ausdrücklich für den Beitrag:

Aber das nur nebenbei. Eigentlich will ich sagen: Es gar nicht nötig, zu Birgit Kelles Genderwahn oder ihrem Buch noch etwas Neues zu schreiben. Den beiden Artikeln von 2008 und 2012 wäre wenig hinzuzufügen. Die Welt dreht sich weiter und die selben Themen kommen eben immer und immer wieder. Und solange sich mit dem Aufregen über Aufreger gutes Geld verdienen lässt — wie die Einserplatzierung von „GenderGaga“ in den Bestsellerlisten beweist — wird das Aufregen über Aufreger auch nicht aussterben. Das Volk will eben unterhalten werden.

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Kommentare

23 Kommentare auf "GenderGagaGaga"

  1. Harry says:

    Lieber Rolf,

    ich freue mich, dass wir hierzu in dir einen gewissenhaften und tiefschürfenden Journalisten vor uns haben.

    In den evangelikalen Kreisen, die mir bekannt sind, gestaltete sich die Diskussion wie folgt:

    Großer aggressiver Aufschrei: Die Bundesregierung will uns verderben und macht widergöttliche Vorschläge!

    Nicht berücksichtigt wurde, dass manche extreme nichtreligiöse Gruppen den Vorschlag für sich instrumentalisierten und dazu teilweise bizarre fragwürdige Extreme formulierten.
    Man setzte diese verschiedenen pluralistischen Meinungen undifferenziert gleich dem Regierungsentwurf und proklamierte daraus folgend aufgeregt den Untergang des christlichen Abendlandes.

    Für mich ein Fall von Vorurteilen aufgrund von nicht stattfindender Recherche und von rechthaberischer Oberflächlichkeit sowie von blindem Vertrauen in vorurteilsbeladene dogmatische unseriöse Scharfmacher.

    Vielen Dank für deine Aufklärungsarbeit. Ich will deine Recherche überprüfend in weiteren Diskussionen verwenden und die öffentliche Diskussion beobachten. Vielen Dank auch für den Hinweis auf deinen älteren Artikel.

    Harry .

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  2. Bernd Kehren says:

    Es ist immer noch entsetzlich, mit wie viel Dummheit einige Prominente durch die Talkshows ziehen – und es ist noch entsetzlicher, wie viele Dumme sie finden, die ihnen den Schwachsinn ohne den Hauch von kritischen Rückfragen abnehmen.
    Da muss sich nur jemand als irgendwie halbwegs „fromm“ ausgeben, dann gibt es Leute, die ihnen auch noch abnehmen würden, dass sich die Sonne um die Erde dreht. Hauptsache, an der Behauptung ist eine Fußnote, und unten steht irgendwas drin.

    Wenn es nur einfach darum ginge, dass diese Dummen dumm sind, könnte man damit leben.
    Leider werden sie immer mehr und zunehmend rassistischer.
    Minderheiten sind ihnen egal, bis dahin, dass sie die Existenz dieser Minderheiten bestreiten – oder (paradox) behaupten, diese Minderheiten würden sie als Mehrheit bedrohen.

    „Nie wieder“, heißt es immer wieder so schön. Ich glaube inzwischen, dass manche Sachen alle paar Generationen neu ausgefochten werden müssen. Es gibt keine Zeit, in der man sich ausruhen könnte, mag es auch noch so bequem sein, die Augen zu verschließen.

    Ich nehme derzeit den Versuch eines radikalen Rollback wahr. Dass man jemanden wie Frau Merkel mit „Frau Bundeskanzlerin“ anredet: Ich dachte, diese Diskussion wäre spätestens in den 80er Jahren ausgetragen und zu einem sinnvollen Ergebnis gekommen. Und jetzt kommen die Kelles dieser Zeit und fangen die Diskussion von vorne an!
    Ich dachte, die Diskussion darum, ob Gott als männlich oder weiblich oder jenseits der Geschlechter gedacht werden müsse, und dass nicht nur Gerechtigkeit sondern insbesondere auch Geschlechtergerechtigkeit eine biblische Aufgabe sei, habe sich ebenso vor 30 Jahren geklärt…

    Was neu ist: Im Internet sind Pornos auch für Kinder und Jugendliche abrufbar, und es gibt Gegenden und Milieus, in denen ganze Gruppen von Kindern dies sehen und nachmachen (!) – und die Kelles dieser Zeit diffamieren Pädagogen, die auch für solche „harten Fälle“ pädagogisches Material bereit stellen.

    Was sich auch langsam aber sicher herumgesprochen haben könnte, sind biologische Einzelheiten in der embryonalen Entwicklung, und insbesondere darin, was für ein breiter und differenzierter Prozess die geschlechtliche Entwicklung darstellt. Es gibt nicht einfach das eine Chromosom, und danach sind alle Menschen entweder Mann oder Frau. Bei den meisten wird sich dennoch die Frage nicht stellen, aber wir wissen inzwischen, dass viele Menschen in einem Spektrum dazwischen anzusiedeln sind. All dies könnte man wissen, und es ist erbärmlich, wie die Kelles unserer Zeit sich darüber lustig machen und denkbare inklusive Lösungen schlichtweg bestreiten, einschließlich denkbarer Unisextoiletten, wie wir sie seit Jahrzehnten faktisch auf den Kirchentagen kennen.

    Nein, ich glaube nicht, dass wir darüber hinweg gehen können. Die militante Dummheit der Kelles unserer Tage erzeugt Opfer, und zwar ausgerechnet unter solchen Menschen, die vom Schicksal ohnehin schon gebeutelt sind und nicht Hohn und Spott, sondern Unterstützung brauchen könnten.

    Die Kelles unserer Tage wollen gesellschaftliche Prozesse um Jahrzehnte zurückdrehen. Und sie finden immer mehr Anhänger.

    (Nebenbei: Und die ansonsten gesellschaftlich-kritischen Nuhrs dieser Tage sind sich bisweilen auch nicht zu schade, Lacher in diesen Bereichen mitzunehmen.)

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    • Rolf Krüger says:

      Ich denke nicht, dass es sinnig ist, Frau Kelle als dumm zu bezeichnen. Richtig ist es definitiv nicht. Das gilt sicher nicht für alle Freunde des gesellschaftlichen Rollbacks, aber nur weil sie den wollen sollten wir sie nicht beleidigen, indem wir sie pauschal als dumm bezeichnen.

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  3. Helmut says:

    Ich kenn jetzt das Buch nicht und werde es deshalb nicht verteidigen.

    Aber wenn in einer Zeit, wo die Gehirnforschung herausfindet, dass die Gehirne von Männern und Frauen leicht unterschiedlich funktionieren, weil es eben genetisch bedingte Unterschiede in der Vernetzung der beiden Hirnhälften gibt …

    … wenn also dann das Konzept der Gleichberechtigung zugunsten einer Gleichstellung aufgegeben wird, dann darf das schon als „gaga“ bezeichnet werden.

    Mit dem Hinweis darauf kann auch gegen die These angegangen werden, dass Geschlecht vorwiegend kulturell definiert ist. Nur war mir auch ohne diese Info schon klar, dass das nicht stimmt. Denn es gibt einige Konstanten bei Geschlechterunterschieden (etwa das Frauen besser mit Sprache umgehen können als Männer), die so konsistent sind, dass da mehr als kulturelle Prägung dahinter stecken muss … angewandte Sprachwissenschaft und Völkerkunde.

    Was tatsächlich unterschiedlich ist, das sind die Geschlechter_r_o_l_l_e_n_, in Mitteleuropa war beispielsweise Feldarbeit Männersache (und die Frau managte den Haushalt), in Serbien Frauensache (und der Mann trug das Gewehr, um die Scholle zu verteidigen). Jedoch kommen in _j_e_d_e_r_ Kultur unterschiedliche Männer- und Frauenrollen vor.

    Daraus lässt sich die Arbeitshypothese ableiten, dass eine Gesellschaft, die keine Männer- und Frauenrollen mehr kennt, entweder bald wieder welche aufstellen oder eben untergehen wird. Dies ist natürlich nicht bewiesen, aber doch wahrscheinlich genug, um sich Sorgen zu machen: was kommt nach GM, und wie?

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    • Harry says:

      Ich halte das Thema für sehr wichtig, weil es viele junge christliche Familien mit Kleinkindern gerade stark bewegt.
      Deshalb ist eine genaue Analyse und Differenzierung erforderlich.

      Diese Familien stecken im Sog einer ungenauen Angst. Es geht um die Frage nach Kita-Plätzen, um die dortige Unterwanderung der aus christlichen Sicht klar definierten Geschlechterrollen und um mögliche Auswirkungen auf das Kindeswohl.

      Durch gesellschaftliche Veränderungen und den damit verbundenen Druck, dass Frauen das Brot mit verdienen müssen, um einen gewissen Wohlstand zu erreichen, was wir Großeltern ja letztlich auch wollen und gerne sehen, modifizieren sich die Geschlechterrollen automatisch. In diesem Sinne verstehe ich die nachvollziehbaren Bemühungen von Politik, dem auch gerecht zu werden.

      Du hast treffend beschrieben, dass es da abhängig von Gegebenheiten Unterschiede in den Geschlechterrollen gibt und immer gab.

      Heute ist es in evangelikalen Kreisen Gesetz, dass Mütter die ersten drei Jahre bei ihrem Kind zuhause bleiben.
      Vergessen wird dabei, dass vor vielleicht 100 Jahren, die Kleinkinder oft von verschiedenen Mägden erzogen wurden. Reiche hatten Kindermädchen. Man macht sich darüber keine Gedanken und hält die Erzieherin in der Kita für ungeeignet, weil indoktriniert und angesteckt vom Virus GM.

      Natürlich gibt es wie bei jedem Thema Extreme. Deshalb ist es nur richtig, sich damit auch z.B. soziologisch und psychologisch vielseitig zu befassen.

      Leider lesen viele Evangelikale nur evangelikale Literatur und steigern sich so gegenseitig die vorhandene Grundangst vor der Welt. Eher wenige sind mWn offen für eine erweiterte Sichtweise.

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    • Rolf Krüger says:

      Hallo Helmut,

      du hast wahrscheinlich den oben verlinkten älteren Artikel mit den Windmühlen nicht gelesen. Dort versuche ich klar zu machen, dass die GenderTheorie gerade *nicht* sagt, es gäbe keine biologischen Unterschiede. Wann hören die „Gendergegner“ denn endlich mal auf, dieses unsinnige Gerücht zu verbreiten?

      Die biologischen Unterschiede sollen lediglich erstens nicht festlegen, welche Rolle Mann und Frau in Familie und Gesellschaft spielen. Und zweitens sind auch die biologischen Unterschiede nicht schicksalhaft und schwarz-weiß festgelegt. Es sind Chromosomen, die uns zu Mann oder Frau machen. Das sind biologische Vorgänge. Und es sind immer nur Tendenzen. Weibliche und männliche Anteile sind ja unterschiedlich stark bei jedem vertreten. Du kannst nicht sagen, Frauen können besser mit Sprache umgehen als Männer. Göthe, Schiller, alles Frauen? Du kannst nur sagen: Frauen können tendentiell besser mit Sprache umgehen als Männer. Oder: Es gibt mehr Frauen als Männer, die überdurchschnittlich gut mit Sprache umgehen können. Aber diese Tendenzen zu Absoluten zu machen ist doch albern.

      LG,
      Rolf

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  4. Harry says:

    Ich verstehe deine Aufregung.

    Aufklärung ist ein immerwährender dynamischer Prozess.

    Ich hoffe, du hilfst uns dabei…. Du kannst das doch ganz gut.

    🙂

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  5. Thomas Jakob says:

    Die biologische Geschlechtlichkeit ist fundamental für das Leben. Sie ist aber weder hormonell noch psychologisch schlicht bipolar. Das ist seit langem bekannt.

    Politisch und juristisch umsetzbar ist aus meiner Sicht nur eine Gleichstellung von Männern und Frauen. Hier ist auch noch viel zu tun.

    Das soziale, gesellschaftlich konstruierte und psychologische Geschlecht (gender) von Menschen in den Gleichstellungsprozess einzubeziehen, halte ich für überambitioniert und verfehlt. Das biologische Geschlecht eines Menschen kann man objektiv feststellen und es ist, außer durch brachiale Eingriffe, im Zeitablauf konstant. Gender dagegen enthält viel Interpretation, Subjektivität und eine Vielzahl möglicher Ausprägungen. Außerdem kann es im Zeitablauf variieren und sogar aktiv gestaltet werden. Das ist eine große Spielwiese für Soziologen und Psychologen, aber juristisch im Sinne einer Gleichstellung nicht handhabbar und in der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen im Vergleich zum biologischen Geschlecht kaum präsent. Dass es für Gender noch nicht einmal ein deutsches Wort gibt und eine große Mehrheit von Menschen den Begriff Gender Mainstreaming überhaupt nicht oder falsch verstehen, ist symptomatisch für die Praxisferne dieses Ansatzes.

    Ich würde nicht von Gender Gaga sprechen wie Birgit Kelle, bin aber schon der Meinung, dass man sich hier politisch verlaufen hat. Das wird unangemessen viel Geld kosten, das außer den Gender-Forschern kaum jemandem nützt.

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    • Harry says:

      “ bin aber schon der Meinung, dass man sich hier politisch verlaufen hat. “

      Ich sehe Unterschiede zwischen dem politischen Entwurf und verschieden bizarren Forderungen aus Teilen der Gesellschaft heraus.

      Welche Regierungspläne irritieren dich?

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      • Thomas Jakob says:

        Soweit es sich um die Bemühungen zur faktischen Gleichstellung von Männern und Frauen im Bezug auf harte Fakten (z. B. gleiche Entlohnung für gleiche Arbeit, Zugang zu Führungs- und Machtpositionen) dreht, würde ich daran allenfalls Details kritisieren. Grundsätzlich ist das schon gut und richtig.

        Mit dem Akzeptieren des nur wissenschaftlich, aber nicht politisch brauchbaren Begriffs Gender Mainstreaming werden aber solche, wie du sie nennst, bizarren Forderungen nicht klar genug ausgeschlossen.

        Die wirksamste Methode, die faktische Gleichstellung voranzutreiben, ist mMn die flächendeckende Schaffung einer Kinderbetreuung, die eine volle Berufstätigkeit ermöglicht. Dies wird seit Jahrzehnten in (West-)Deutschland sträflich versäumt. Stattdessen Geld für sog. ganzheitliche Gleichstellungskonzepte mit unklaren Zielen, Methoden und Zielgruppen auszugeben, halte ich für falsch. Wenn sich statt wie bisher nicht mehr überwiegend Mütter, sondern dann verstärkt Väter wegen ihrer Kinder aus der Karriere verabschieden müssen, hat man zwar Gleichstellung erreicht, aber auf die Art kann man das nicht wirklich wollen.

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        • Harry says:

          Wir haben brauchbare Ansätze zur Gleichstellung und Gleichbehandlung im Arbeitsleben.

          Wir haben moderate bis extreme Vorschläge zu GM.

          Niemand weiß, wie sich die Konzepte zu GM entwickeln und welche sich politisch durchsetzen.

          Daraus ergab sich bisher eine bunte Vielfalt von Meinungen, Kommentierungen und Befürchtungen.

          Wie sollen sich Christen mit diesem diffusen Wissen bezügl. GM in der Diskussion verhalten und was kann man ihnen bezüglich ihres öffentlichen Engagementes raten?

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          • Thomas Jakob says:

            🙂 Tja, ich weiß nicht ob Christen in Gender-Mainstream-Fragen in irgendeiner Weise besonders qualifiziert sind. Ich vermute, nicht. In Christus liegen zwar alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen, aber von Gender war da nichts Konkretes dabei. Versuchen wir es einfach mit Nächstenliebe, wie immer.

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            • Christina says:

              In Christus liegen zwar alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen, aber von Gender war da nichts Konkretes dabei.

              Doch. Eph. 5, 23 😉

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              • Thomas Jakob says:

                Paulus bezieht sich da mMn auf die biologische Geschlechtlichkeit (sex) und nicht auch auf die sozial-, psychologisch und sonstwie erworbene (gender), die sich davon ja unterscheiden kann.

                Außerdem ist erstens der Gleichstellungsanspruch der Geschlechter heute ein dokumentiertes Menschenrecht und kann man zweitens bei Eph 5,23 und ähnlichen Stellen durchaus hinterfragen, ob dort mehr der Apostel oder mehr der Junggeselle Paulus spricht.

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  6. Christina says:

    Sehenswertes Video. U. a. sehr aufschlußreiche Aussage ab Minute 34 bis Minute 36. Genau das ist auch mein Gefühl bei der Sache. Mehr sag‘ ich dazu nicht. 😉

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    • Rolf Krüger says:

      Dieser Film ist ja sehr hanebüchen… Gendertheorie als Fortsetzung des Stalinismus, gewollte Kulturzerstörung durch Trennung der Kinder von den Eltern in Ganztagsschulen. Also, da hat einer aber einen ganz kräftigen Schluck aus der Verschwörungtheoriepulle genommen. Ziemlich besoffen. Natürlich darf auch der berühmte „heterosexuelle Fragebogen“ nicht fehlen, der angeblich darauf abzielt, die heterosexuelle Orientierung der Kinder in Zweifel zu ziehen – was völliger Unfug ist. Der Fragebogen soll dazu helfen, dass sich Schüler in Diskriminierungssituationen hineinversetzen können, denen Homosexuelle ausgeliefert sind. Mehr nicht.

      Aber naja, was will man von einem AfD-Film auch Erhellendes erwarten?

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      • Christina says:

        Der Fragebogen soll dazu helfen, dass sich Schüler in Diskriminierungssituationen hineinversetzen können, denen Homosexuelle ausgeliefert sind.

        Was? Ich brauche einen Fragebogen dieser Art, um mich in Diskriminierungssituationen hineinversetzen zu können? Soll das ein Witz sein? Oder besser gesagt, man will wohl den Leuten mit solcherart Erklärungen Sand in die Augen streuen. Scheint ja bei manchen zu funktionieren.

        Jedenfalls habe ich mir gestern noch, durch deinen Artikel neugierig geworden, die „hart aber fair“ Sendung in der Mediathek angeschaut. Sehr witzig, hat mir gefallen. Und ich kann wirklich nur den Kopf schütteln über solche Aussagen des grünen Abgeordneten, dass man beim Wort „Studentenwohnheim“ nur an männliche Studenten denken würde und das wäre diskriminierend. Was für ein Schwachsinn!!! Da kann ich Frau Thomalla nur zustimmen. Wenn ich solch ein Wort in den Mund nehme oder irgendwo lese, assoziiere ich damit automatisch in meinem Kopf Männer UND Frauen. Und nichts anderes. Ich habe kein Bedürfnis nach einem neuen Wort. Und ich bin überzeugt, so geht es den allermeisten Menschen. Und ich will mir nicht von einer Minderheit etwas überstülpen lassen, was einfach nur lächerlich und unsinnig ist. Ich weiß nicht, was diese Menschen für schreckliche Elternhäuser gehabt oder Erfahrungen gemacht haben müssen, dass sie sich als Frauen so „diskriminiert“ fühlen. Ich bin auch eine Frau und fühle mich nicht diskriminiert durch „Ampelmännchen“, „Studentenwohnheime“ usw. Gleiches Geld für gleiche Arbeit finde ich gut und richtig, aber um das durchzusetzen, dafür braucht man diesen Gender-Schwachsinn nicht. Das Antidiskriminierungsgesetz reicht da völlig aus.

        Am besten gefallen haben mir ja einige witzige Zuschauer-Zuschriften. Man kann sich ja eigentlich auch nur noch dagegen wehren, indem man sich lustig über diesen Wahnsinn macht. Zum Beispiel:

        „Falls es kein Scherz ist, dass sich jetzt die Frauenbewegung des Ampelmännchens annimmt, begrüße ich diese Vorhaben. Es zeigt, dass scheinbar alle anderen Themen zur Gleichbehandlung zwischen Mann und Frau abgearbeitet und gelöst sind.“ 😀

        oder aber das hier fand ich auch gut:

        „Auch das Schachspiel bedarf dringend einer Frauenquote. Momentan gibt es nur zwei weibliche Figuren auf dem Schachbrett – zwei Damen. Das entspricht einer Quote von 6, 25. Diese Damen dürfen bedroht, geschlagen und sogar entfernt werden. Der König dagegen bleibt unantastbar. Das kann so nicht hingenommen werden.“ 😀

        Wer sich durch ein Ampelmännchen diskriminiert fühlt, der tut’s durch ein Schachspiel wahrscheinlich auch. Bin dann mal gespannt auf das neue Schachspiel. 😀

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      • Christina says:

        ….gewollte Kulturzerstörung durch Trennung der Kinder von den Eltern in Ganztagsschulen. Also, da hat einer aber einen ganz kräftigen Schluck aus der Verschwörungtheoriepulle genommen. Ziemlich besoffen.

        Na ja, so besoffen finde ich den gar nicht. Ich glaube Psychologen sehen das in etwa so: „Je frühzeitiger man einen Menschen unter Kontrolle kriegt, um so effektiver kann man sein Verhalten bzw. Normalitätsempfinden prägen.“

        „Vorliegender Beitrag möchte anhand der damaligen weitverbreiteten und renommierten Fachzeitschrift Kindergarten Grundzüge der NS-Kindergartenpädagogik aufzeigen sowie Vermittlungsformen, mit denen die postulierten Erziehungsziele angestrebt wurden. Es soll deutlich werden, wie bereits schon das Kindergartenkind zu einem nützlichen Mitglied des Führerstaates erzogen (wohl treffender: instrumentalisiert) wurde. Jegliche Tätigkeit des Kindes, egal ob es sich um singen, spielen, turnen usw. handelte, wurde so manipuliert, dass es zur „Ausrichtung“ des Kindes auf das nationalsozialistische Menschenideal hinauslief.“
        http://www.kindergartenpaedagogik.de/1258.html

        Nun, und das kann man ja auf jedes „Ideal“ übertragen. Hier war es der Nationalsozialismus, an anderer Stelle ist es eine andere Idee. So ist das halt nun mal.

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        • Harry says:

          Christina, das alles ist doch zunächst mal eine Befürchtung, eine Angst, eine extrapolierte düstere Möglichkeit.

          Nenne doch mal konkret drei fatale Fälle, die du persönlich kennst.

          Man kann alles verschwörungstheoretisch in die Zukunft hochstilisieren.

          Ich halte eine konstruktiv kritische Betrachtung jedes denkbaren Trends grundsätzlich immer für gut.

          Erziehung ist immer eine Art von „Manipulation“.

          Auch christliche Erziehung kann sehr manipulativ und destruktiv sein.
          Eine gar wiederholte Züchtigung mit dem Stock halte ich für lieblos und traumatisierend.
          Ein Aufbau eines frommen Ghettos, das Verbot, im Fußballclub mitzumachen oder nicht zu Volksfesten gehen zu dürfen, halte ich für angstgesteuerte fatale Manipulation. Das alles kenne ich zu gut und erlebe es auch heute noch…

          Man muß mit den Kleinkindern auf Tuchfühlung bleiben und mit heranwachsenden Kindern im Gespräch bleiben, sich viel Zeit nehmen, diskutieren, abwägen. Wir sollen doch das Salz der Erde sein. Das geht nur, wenn wir Stärke, Selbstbewußstsein und ethische und moralische Normen INNERHALB der existierenden Gesellschaft authentisch vorgelebt bekommen und vorleben. Eltern müssen die Bereitschaft zur dynamischen Auseinandersetzung entwickeln und nicht Traditionen und Dogmen mit dem Stock oder mit Angstmache einbläuen.

          Natürlich müssen wir gesellschaftliche Entwicklungen beobachten, analysieren und uns dazu äußern.

          Das Video ist nützlich, wenn es genau und aufwändig analysiert und geprüft wird. Aus Angst alles blind zu glauben, geht am Ziel vorbei.

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  7. Alex says:

    Es zeigt sich einmal mehr, dass es Themen sind, über die nicht dauernd diskutiert werden muss, um sie nicht zu einem Pseudoproblem zu stilisieren. Durch die Diskussion an sich werden sie problematisiert und somit auf eine gewisse Art selbst „gegendert“

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  8. thomas says:

    Ich bin der Meinung, dass wir ganz gute Ansätze zur Gleichstellung und Gleichbehandlung im Arbeitsleben vorweisen können.

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