Coffee to go (XXVI): Responsive Theology

Maria Hermann schlägt in ihrem Blog den Begriff „Responsive Theology“ vor, angeleitet von der modernen Art, Webseiten so zu gestalten, dass sie auf dem PC und auf dem Handy gleichermaßen gut aussehen und benutzbar sind.

Der Begriff ist spitze, da lässt sich einiges dran rumdenken. Was mich in ihrem Artikel sehr angesprochen hat, war die Bemerkung bezüglich des Inhalts, den ein mobiler Benutzer sehen können sollte. Maria versucht ihre Kunden davon zu überzeugen, möglichst den kompletten Inhalt in die angepasste Form zu packen. Das finde ich richtig.

In Gemeinden sehen wir ja neuerdings häufig, dass man gewillt ist, auf den Kontext der Menschen einzugehen, aber das dann oft nur als als Vorstufe zur eigentlichen Mission versteht. Sozusagen ein besseres Traktat. „Wir müssen die Komm-Struktur auflösen und stattdessen zu den Menschen raus gehen, relevant werden für unsere Umgebung.“ Alles gut und richtig, aber wenn das Ganze am Ende vor allem zum Ziel hat, die Menschen in die Gemeinde zu locken, damit sie sich schön bekehren, dann ist das wie eine mobile Website, die nur ein Appetizer auf den richtigen Inhalt ist. Früher hat man halt Zeltmission gemacht, heute macht man Nachbarschaftshilfe – aber die Mechanik bleibt die gleiche: Aktionismus als Mittel zum Zweck.

Deshalb finde ich es wichtig, das nicht zu trennen. Gesellschaftsrelevanz darf keine abgespeckte Version des Missionsbefehls sein. Sondern sie muss als vitaler Teil unseres Auftrags verstanden werden, genauso wie die Verkündung der Liebe Gottes organisch dazu gehört. Nicht das soziale Engagement als Köder, um dann zum Eigentlichen zu kommen. Jesus hat geholfen und verkündet – das gehörte für ihn offensichtlich beides gleichermaßen zum Bau des Reiches Gottes dazu.

Responsive Theology heißt also auf diesen Aspekt bezogen: Kontext wechseln, aber dabei nichts vorenthalten.

Sollten das deine Freunde auch lesen? Teile es!

Kommentare

2 Kommentare auf "Coffee to go (XXVI): Responsive Theology"

  1. Uwe Hermann says:

    Hallo Rolf,

    vielen Dank für diesen Artikel. Ich habe mir inzwischen auch den Referenzartikel angeschaut. Sehr spannend. Es lohnt sich weiter darüber nachzudenken!

    Besonders den Hinweis in deinem Artikel finde ich wichtig, dass Verkündigung und Gesellschaftsrelevanz des Glaubens zusammengehören.Mir ist es ein großes Anliegen, dass wir als Christen auch in unserem Alltag ganzheitlich leben und dazu gehört doch auch unser Glaube!

    Ich bin doch als Pfarrer (ich bin Pfarrer in der evangelischen Kirche) kein anderer, als als Blogger im Internet oder als Mitglied in der Feuerwehr … Ich bin doch überall an Christ und ich kann doch meinen Glauben nicht aufteilen, je nachdem in welchem Kontext ich bin.

    Deshalb ist mir schon lange besonders wichtig, dass wir Christen überall – „Glaube im Alltag“, „Glaube am Montag“ – als Glaubende leben, handeln, reden, helfen, lieben, feiern, arbeiten …

    Übrigens lese ich deinen Blog schon seit einiger Zeit und finde es toll, dass es immer wieder so spannende Themen gibt. Ich werde sicher weiter dabei bleiben!

    Herzlichen Dank und liebe Grüße
    Uwe

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    • Rolf Krüger says:

      Hallo Uwe,

      Freut mich 🙂 Ich kannte übrigens deinen Blog bisher nicht. Habe ihn in meinen Reader aufgenommen.

      LG,
      Rolf

      Antworten

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