Diese Woche hat Alan Posener, Journalist bei der WELT und passionierter Papstkritiker, im WDR 5 Morgenecho folgenden Satz gesagt:
[Benedikt hat nicht erkannt,] dass die „gottlose“ Moderne in vielen Fällen viel humaner ist als der gottversessene Fundamentalist.
Auf Deutsch: Nichtchristen fragen viel mehr danach, was human ist und dem Anderen gut tut, als fundamentalistische Christen das tun. Oder noch kompakter: Gottlose Menschen verhalten sich oft viel christlicher als Christen.
Auf den ersten Blick scheint diese These zu stimmen: Wie oft verurteilen Christen Andersdenkende und grenzen sie aus, weil deren Lebensstil dem (von ihnen vermuteten) Willen Gottes widersprechen? Wie oft sagen Christen: Ich verstehe deine Not ja, aber es ist nun mal gegen Gottes Willen! Und wie oft verstehen sie nicht einmal die Not…
Der Fundamentalist setzt klare Prioritäten
Wenn man aber genauer hinsieht, dann führt uns diese These aufs Glatteis. Denn sie geht an der Fragestellung des Fundamentalisten vorbei. Und lassen wir beim Begriff „Fundamentalist“ mal alle Emotionen und alle negativen Vorurteile beiseite. Fundamentalist ist erst einmal jeder, dessen Glaube auf einem festen Fundament steht, von dem er nicht bereit ist, abzuweichen und das seiner Meinung nach für alle Menschen verbindlich ist.
Gerade deshalb sind Fundamentalisten normalerweise sehr menschenzugewandt. Der Andere liegt ihnen am Herzen. Er fragt, was gut für den Anderen ist, wie es ihm wohl ergeht. Das Wohl des Anderen allerdings vermutet er in den Weisungen Gottes, so wie er diese aus seiner Heiligen Schrift versteht. Er stellt also Gottes Willen bewusst über sein eigenes, menschliches Empfinden. Das macht ihn nicht automatisch zum gefühlskalten Monster. Wenn er halbwegs emphatisch ist, dann leidet und trauert auch der Fundamentalist mit dem Anderen mit, dessen Taten oder Lebensstil er ablehnt. Er fühlt mit der Geschiedenen, die sich nicht wieder binden will und deshalb ihren neuen Freund nicht heiratet. Er fühlt mit der Frau, die die Nase voll hat von Gemeinde, weil sie als Frau mit ihren Gaben nicht geachtet wird. Er versteht das Leid des Homosexuellen, dem der Fundamentalist das Ausleben seiner Neigung untersagt.
Aber wenn Gott sagt, dass Sex in die Ehe gehört, dass Frauen nicht predigen sollen und es Homosexualität nicht geben darf, dann zählt für den Fundamentalisten eben einzig dieser (von ihm vermutete) Wille Gottes. Auch wenn er durchaus eine andere Lösung für sympathischer, liebevoller, angebrachter hielte und er innerlich (und vielleicht auch äußerlich) um die richtige Lösung ringt. Trotzdem: Die Frage nach dem, was aus menschlicher Sicht dem Anderen gut tut, ordnet er dem Willen Gottes unter – zum (vermuteten) Wohl des Anderen. Er setzt klare Prioritäten. Für ihn ist Gottes Wille letzte Instanz. Darin will er seinem Gott treu sein.
(Dass es wie überall natürlich auch unter Fundamentalisten genug Leute gibt, die gute Motive für ihren eigenen Machtzuwachs missbrauchen oder deren Herzen verbittert und hart sind, muss ich ja nicht extra erwähnen. Die wollen wir hier mal vernachlässigen. Ich spreche von den „gutmeinenden“ Fundamentalisten. Und niemand halbwegs Konservatives muss sich scheuen, sich zu dieser Gruppe zu zählen.)
Das klingt beeindruckend und – zumindest für biblisch orientierte Menschen – vorbildlich. Viele Christen, die ich kenne, würden sich sofort diesem Bild eines Christen als Idealbild zuordnen. Schade ist nur, dass Jesus das ganz anders sieht…
Die Gleichberechtigung des Menschen
Die Schriftgelehrten, also die theologischen Profis seiner Zeit, hatten Jesus permanent auf dem Kieker. Einmal wollten sie Jesus testen und fragten ihn, was denn das höchste Gebot sei. Gott zu lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft sei das wichtigste und erste Gebot, antwortete Jesus auf die Frage und lieferte damit die Antwort, die sie hören wollten.
Aber dann fügt er einen Satz an, der es in sich hat. Einen Satz, den man leicht überliest, der aber die Energie in sich barg, das junge Christentum in den nächsten Jahren bis an die Enden Europas zu katapultieren. Ein Satz, dessen Tragweite selbst Schwergewichte wie Petrus erst schrittweise (und mit einiger Nachhilfe von Gott) verstanden. Er lautet:
„Das andere aber ist dem gleich.“
Was wir heute beim Lesen gar nicht mehr richtig beachten, weil es im Schatten des darauf folgenden berühmten Mosezitat „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ steht, war damals ein Hammer – und ist es heute noch! Dieser Halbsatz ist die wahre ethische Revolution Jesu: Wo bisher der Blick auf Gott alleiniger Mittelpunkt allen religiösen Handelns war, stellt Jesus nun unseren Blick auf den anderen Menschen damit auf dieselbe Stufe. Was ist human? Was dient dem anderen? Was bedeutet es, ihn zu lieben? Was ist gut für ihn? Diese Fragen stehen seit diesem Satz Jesu nicht mehr unter dem Vorbehalt des (vermuteten) Willens Gottes. Beide Blickrichtungen sind plötzlich gleichberechtigt.
Das Gesetz im Herzen
Das ist eine enorme Kompetenzerweiterung, die Jesus uns da zugesteht. Er vertraut uns weitreichende Entscheidung darüber an, was in Ordnung ist und was nicht, was moralisch ist und was unmoralisch. Er gibt uns Entscheidungsgewalt über ethische Fragen. Kein aufrechter Fundamentalist würde sich dieses Recht zugestehen (auch wenn sie es ständig machen, weil sie die Entscheidung darüber treffen müssen, was denn überhaupt Gottes Wille für eine bestimmte Frage ist). Aber Jesus tut das. Damit vollzieht Jesus nichts Geringeres als das, was Gott durch den Propheten Jeremia angekündigt hat: „Ich will mein Gesetz in ihr Herz schreiben.“
Das bedeutet ja nicht, dass die papierener Regeln des mosaischen Gesetzes 1:1 in unser Gewissen gepflanzt werden. Das Gesetz ins Herz geschrieben zu bekommen bedeutet die Gabe, die Freiheit und die Verantwortung, „richtig“ und „falsch“ aus dem eigenen Gewissen und der eigenen Erfahrung heraus in der Verantwortung vor Gott zu formulieren. Nichts anderes demonstriert Jesus, wenn er sich über die ausgefeilten Sabbatgebote hinwegsetzt, wenn am Sabbat wandert, Ähren pflückt, Kranke heilt, predigt – und den Gesetzeslehrern die Leviten liest: Der Sabbat sei für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat.
Die Gesetzeslehrer hatten im Bestreben, das Sabbatgebot ernst zu nehmen, die Regeln immer weiter verfeinert, was man am Tag des Herrn tun dürfe und was nicht. Am Ende durfte man am Sabbat nicht einmal mehr dem Nachbarn in seiner Not helfen. Die Leitplanken Gottes waren ein Gefängnis geworden. Die Gesetzeslehrer wollten das Fundament ihrer Religion ernst nehmen und haben deshalb als Fundamentalisten den Willen Gottes – so wie sie ihn vermuteten – über die Frage nach dem Wohlergehen der Menschen gestellt. Das kritisiert Jesus immer wieder scharf.
Binden und lösen
Jesus verleiht uns im Gegenteil das Recht, zu binden und zu lösen (Matthäus 18,18) – ein Terminus den Rabbiner benutzten, wenn sie verbindliche religiöse Regeln festlegten („binden“) oder die anderer Rabbiner für nicht mehr gültig erklärten („lösen“). In unzähligen Situationen nimmt Jesus sich die Freiheit, die allgemein als verbindlich geltenden religiösen und ethischen Regeln zu aktualisieren – manche verschärfte er, manche lockerte er. Aber immer behielt er dabei den Menschen im Blick, um den es gerade ging. Er ging stets auf die konkrete Situation seines konkreten Gegenübers ein – und lies sich dabei immer von der Liebe leiten. Das war ihm nicht deswegen möglich, weil er der Sohn Gottes war und er deswegen besondere Befugnis gehabt hätte, das Gesetz außer Kraft zu setzen. Oft sehen wir Jesu Korrekturen an den alttestamentlichen Regeln als eine Art aktualisierte Version 2.0, die von da ab Gültigkeit haben sollte. Damit aber wären Jesu Lehren wieder nur ein starres Korsett, das kurze Zeit passt und schon wenige Jahre später oder in anderen Kulturkreisen zwickt und einengt.
Jesus aber hat uns kein aktualisiertes Gesetz gegeben, sondern eine Schablone, wie wir zu unserer jeweiligen Zeit und in jeder einzelnen Situation die richtigen Entscheidungen treffen können: Liebe Gott und liebe deinen Nächsten!
Jesus war also kein Fundamentalist im anfangs beschriebenen Sinne. Und er will auch nicht, dass wir Fundamentalisten sind. Er will nicht, dass wir den von uns vermuteten (und ja doch eh nie vollständig von uns erfassbaren) Willen Gottes über die Liebe zu unserem Nächsten stellen. Beides darf gleichberechtigt nebeneinander bleiben, darf sich auch gefühlt widersprechen. Dieser kurze Satz macht deutlich: Jesus will, dass auch wir immer wieder neu fragen und beantworten, was gut ist und was nicht; mit fragendem Blick zu Gott, aber mutig, Neues zu denken, bezogen auf unsere heutige Zeit und Kultur und auf die ganz konkrete Situation und gemeinsam mit allen Betroffenen. Und das kann und wird sich von dem, was damals richtig oder falsch war, im Zweifelsfall unterscheiden. Eins allerdings ist sicher und gilt damals wie heute: Es kann nichts wirklich schlecht sein, was von der Liebe getrieben ist.
Wer so liebt und damit die Blaupause Jesu in sein eigenes Handeln überträgt, der lässt seinen Fundamentalismus hinter sich. Der wendet sich mit einer neuen Freiheit den Menschen zu, ohne den inneren Druck, ihnen Gottes Willen nahebringen zu müssen. Ihm wird bewusst, dass Gott sein Gesetz in unser Herz geschrieben hat – und uns damit das Vertrauen schenkt, richtig und falsch in jeder Situation neu zu bewerten. Das befreit, beseitigt unsere Scheuklappen und nimmt uns die Angst, selbst gegen Gottes Willen zu verstoßen. Es ermöglicht Nächstenliebe ohne Hintergedanken. Es führt uns alle in eine ganz neue Freiheit – die Freiheit, die Jesus jeden Tag gelebt hat.
Die Freiheit Jesu
Was sagt der ehemalige Fundamentalist nun zur Geschiedenen, die sich nicht wieder binden will und deshalb ihren neuen Freund nicht heiratet (aber in der Gemeinde mitarbeiten möchte)? Wie reagiert er auf die Frau, die die Nase voll hat von Gemeinde, weil sie als Frau mit ihren Gaben nicht geachtet wird (die aber exzellent predigen kann)? Wie geht er mit dem Homosexuellen um, der seine Neigung in einer verbindlichen Partnerschaft ausleben möchte (und der viele Schwule kennt, die sich für Gott interessieren, aber von der Kirche ausgestoßen werden)?
Er bewertet jede Situation und jede Fragestellung individuell in der Spannung zwischen seiner Liebe zu Gott, seiner Erfahrung, der Zeit, in der er lebt und den Bedürfnissen jedes einzelnen beteiligten Menschen. Ohne eins gegen ein anderes auszuspielen. Eine schwierige Übung – jedes Mal. Aber wenn er es wagt, dürfte er merken: Diese Spannung ist in jeder Situation und für jeden Beteiligten… lebbar. Und befreiend. Und verändernd. Und bringt uns näher zu Gott. Etwas, was der Fundamentalist immer wollte. Aber auf seine bisherige Art und Weise nie geschafft hat.
Kommentare
24 Kommentare auf "„Das andere aber ist dem gleich“: Die eigentliche ethische Revolution Jesu"
Hilfreiche Unterscheidung! Das gibt einem Bauchgefühl endlich Worte.
[…] Rolf Krüger habe ich einen interessanten Artikel zu der Frage der ersten beiden Geboten gefunden. Gott von ganzem Herzen und aller Kraft zu lieben […]
Zwei Fragen:
(1) „Entscheidungsgewalt über ethische Fragen“?
Willst du damit sagen, dass wir unabhängig von Gottes offenbartem Willen beurteilen können, was für unseren Nächsten gut oder schlecht ist?
War diese vermeintliche ethische Autonomie nicht genau die Ursünde aus dem Garten Eden?
(b) Warum das andauernde suggestive „vermutet“ im Zusammenhang mit Gottes Willen? Sind seine ethischen Anweisungen in sich unklar? Und wenn ja, wie kann Gott dann sagen: „Lasst euch niemand verführen mit vergeblichen Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens.“?
@ Rolf: Staunend, ja, sehr staunend und bewundernd stehe ich, nicht vor Dir, aber vor der Feststellung, dass ich nicht allein bin, in der Meinung, dass Jesu Rede WIRKLICH außerordentlich(!) und sie damals wie heute UNGLAUBLICH ist! Danke!
@Christianargung
zu 1: Frage doch bitte zuerst deinen Nächsten, was für ihn jetzt in diesem Moment eine Besserung, eine Erleichterung seiner Situation darstellt. Du wirst überrascht sein!
(Wenn Gott wissen will, ob ich ihn liebe, fragt er nicht mich, sondern meinen Nächsten.)
zu 2: Mach Dir bewusst, dass die letzten Zeugnisse in der Bibel ungefähr im ersten Jhd. nach Christus aufgezeichnet und im vierten Jhd. von der alten Kirche in Konzilien festgelegt wurden. (Jo, Luther hat noch bissl was an der Reihenfolge geändert im AT und hätte im NT gern bissl was weggeschmissen, aber aus Respekt vor der alten Festlegung dringelassen. Und jetzt komm mir nicht mit den letzten Sätzen der Offenbarung! Menschen haben dieses Buch las das letzte Buch des NT festgelegt. Niemand anderes – bestimmt ganz sicher erfüllt im Geist, aber als Menschen.)
Gott warf die Bibel nicht als Gesamtwerk vom Himmel. Also kann und darf es nicht so gelesen werden wie der Koran beim Islam. Sondern als Gotteswort IM Menschenwort.
Nuja, wieder nur ein Versuch.
Kleine Korrektur: Wirklich festgelegt wurde der Kanon erstmals bei Luther. Und dann aufm Tridentinum von katholischer Seite. Nach Luthers damaligem Kriterium müßten wir übrigns noch Jesus Sirach in den Kanon aufnehmen, da davon inzwischen auch ne hebräische Version gefunden wurde.
Geschenkt. Die Vulgata gabs doch schon paar Jährchen vorher …
Ja, und die Septuaginta auch. Aber eben keinen festgeschriebenen Kanon, nur sowas wie common sense, aber in den Details dann halt doch Abweichungen in Umfang und Reihenfolge. Wie gesagt, nur ne kleine Korrektur. 😉
“ „Doch viele sind dir nach ihrem Innersten fremd. Sogar bei denen, die du wirklich zu kennen glaubst, bleibt das Kostbarste verborgen; denn es ruht im Geistigen und wird durch keinen Sinn aufgenommen.“ Mit größtem Einfühlungsvermögen erkennt Augustinus, daß unser Urteil über andere immer von einem äußeren Schein geprägt ist. Es beruht auf Momentaufnahmen, die dem anderen weder das Recht noch die Fähigkeit zubilligen, zu wachsen, zu lernen, umzukehren. Wenig im Blick steht weiterhin die Gefahr, daß der Beurteilende sich irren kann. … Im Urteilen über andere wird der Beurteilte also zum bloßen Objekt.“ (Quelle:
Ein Gedanke: Gut, dass Gott uns das Richten nicht zumutet, es uns untersagt. Wenn wir es müssten – wir würden es nicht überleben. Gott ist gut.
[…] Ich bin da eher Befürworter einer ruhigeren, langsameren Evangelisation, in der die Massenpsychologie als Beweggrund für das Bekenntnis zu Jesus weitgehend ausgeschlossen werden kann. Das Evangelium ist mir zu wichtig, als daß man es derart zur Show machen sollte, wobei ich nicht in Abrede stellen will, daß einige wirklich über diesen Weg zu Gott finden. Das ist dann auch gut so, aber diese Ausrichtung auf ein bestimmtes Verhalten der Zielgruppe halte ich für fragwürdig. Ausrichtung an Nöten, Problemen und Fragen der Einzenen fänd ich besser, aber das geht in Großveranstaltungen nicht so gut. Dort, so scheint mir, funktionieren vor allem klare schwarz-weiß Aussagen, was Gott will oder nicht, und was wir deshalb zu tun haben oder nicht. Und ein solcher Fundamentalismus ist an sich erst mal schwierig. […]
Wenn nichts wirklich schlecht sein, was von der Liebe getrieben ist, dann hätte Jesus auch zur Ehebrecherin nicht sagen dürfen „dir sind deine Sünden vergeben, sündige nicht mehr weiter“ – denn sie war ja von der Liebe getrieben. Damit könnte man übrigens alles rechtfertigen – Inzucht, Pädophilie, Polyamorie…
„Diese Spannung ist in jeder Situation und für jeden Beteiligten… lebbar.“
Dazu braucht man ja dann auch den Heiligen Geist nicht mehr, wenn man es sich so einfach macht. Evangelium light macht’s möglich.
Hallo Sandra,
die Liebe muss sich schon auf alle Beteiligten beziehen – und dann wird es beim Ehebruch schon wieder schwierig, weil mindestens ein(e) Dritte(r) ja der/die Betrogene ist.
>>Evangelium light macht’s möglich.<< Wer ist es denn, der dafür sorgt, dass das Gesetz in unsere Herzen geschrieben ist? Das ist doch der Heilige Geist. LG, Rolf
„Gottlose Menschen verhalten sich oft viel christlicher als Christen.“
Was heißt denn eigentlich ‚christlich sein’?
Ich verstehe darunter, dass ich Jesus Christus zugehöre, dass, wie Oswald Chambers („Mein Äußerstes für sein Höchstes“) es ausdrückt, das vorrangige Ziel in meinem Leben darin besteht, intensiv mit Jesus Christus verbunden zu sein. Alles andere soll demgegenüber zurücktreten bzw. leitet sich daraus ab.
Wie kann ein gottloser Mensch, der Jesus Christus nicht kennt, dann christlich sein? Das ist a priori nicht möglich. Somit kann der gottlose Mensch auch nicht christlicher sein als der Christ.
„…, dass die „gottlose“ Moderne in vielen Fällen humaner ist als der gottversessene Fundamentalist.“
Ich habe gelernt, dass der Humanismus der größte (und gefährlichste) Feind des Christentums ist! Warum? Weil er in seinen Zielen scheinbar so dicht am Christentum dran ist. So dicht, dass der Unterschied schon mal aus dem Blick gerät. Es gibt aber einen entscheidenden Unterschied. Im Humanismus steht der Mensch im Mittelpunkt und bestimmt den Maßstab für alles Denken und Handeln; im christlichen Glauben steht Gott im Mittelpunkt, die Bibel wird nicht müde zu betonen, dass es um die Ehre Gottes geht. Zu Gottes Ehre ist der Mensch überhaupt erst geschaffen, nicht um seiner selbst willen. Der Bibel geht es nicht um Humanität.
Insofern führen beide Zitate schon mal vom Eigentlichen weg.
Wenn Jesus sagt: „Ich bin das Leben. Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.“, so wird daraus deutlich, dass hier eine ganz andere Auffassung von Leben angesprochen ist, als sie der von der Bibel entfremdete Mensch hat. Die Auffassung des Humanismus von Leben ist demgegenüber eine rein irdische und also sehr eingeschränkte. Der Humanismus würde niemals die Aussage akzeptieren, dass ein Mensch, der doch offensichtlich biologisch vital ist, kein Leben hat. Wir Christen laufen ganz große Gefahr, unser Verständnis von Leben dem des Humanismus anzupassen und zu vergessen, dass wir nicht von dieser Welt sind und uns den Maßstäben dieser Welt auch nicht unterwerfen dürfen.
Jesus sagt deutlich, dass er das Gesetz nicht auflösen, sondern erfüllen will. Nicht ein Tüpfelchen vom Gesetz wird vergehen. (Mt. 5,17+18). Die Aussage, dass das Gebot, den Nächsten zu lieben, dem Gebot zur Gottesliebe gleich sei, steht nicht über dem Gesetz – sie legt das Gesetz aus. Besonders am Beispiel des Sabbatgebots macht Jesus deutlich, dass das Gesetz mit seinen Geboten dem Menschen dienen soll. Es stellt eine Art Bedienungsanleitung für das Leben dar. Unter Beachtung dieser Bedienungsanleitung haben wir die Chance, mit dem uns anvertrauten Leben im Sinne des Schöpfers umzugehen. Hinter jedem einzelnen Gebot steht sozusagen der Satz: ‚Tut das, damit es euch gut geht und ihr lebt.’ Jesus stellt sich gegen die Pharisäer, weil sie den schriftgemäßen Geboten Elemente hinzugefügt haben, die die Schrift nicht enthält und die den Menschen knechten, statt ihm zu dienen. An anderer Stelle wirft er ihnen sogar vor, das Gebot Gottes aufgehoben zu haben um ihrer Satzungen willen (Mt. 15,6). Dafür macht er sie verantwortlich. Er sagt aber nirgends, dass wir in der Schrift gegebene Gebote außer acht lassen dürfen. Im Gegenteil: „Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich,…“ (Mt. 5,19). Im Fortgang von Matthäus 5 greift er einige der 10 Gebote auf und verleiht ihnen eine Schärfe, die wir von uns aus aus dem alttestamentlichen Text niemals herausgelesen hätten. Es ist im Artikel immer wieder vom ‚vermuteten’ Willen Gottes die Rede. Wenn ich z.B. in Mt. 5,32 lese: „…wer eine Geschiedene freit, der bricht die Ehe.“, in Verbindung mit dem alttestamentlichen „Du sollst nicht ehebrechen“, so brauche ich mich nicht mit Vermutungen abgeben, der Satz ist, so wie er da steht, unmissverständlich klar und man braucht nichts diskutieren. Mit diesem Satz wird deutlich, dass die angesprochene „Geschiedene, die sich nicht wieder binden will und deshalb ihren neuen Freund nicht heiratet“, schon mit der Scheidung das Gebot gebrochen hat – gemäß dem ersten Satz aus Mt. 5,32 – , sodann mit dem neuen Freund erneut das Gebot bricht — allein schon dadurch, dass sie ihn hat, ob sie ihn nun heiratet oder nicht. Das Gebot ist mit dem Gebot der Nächstenliebe nicht aufgehoben. Wir sind heute in unseren Gemeinden – auch in den evangelikalen – unablässig damit beschäftigt, den Aussagen Jesu in der Bergpredigt und an anderen Stellen ihre Schärfe zu nehmen und sie auf ein uns erträgliches erscheinendes Maß herunterzustutzen. Dies tun wir im Namen der Humanität und damit eines menschlichen Maßstabes, der nicht biblisch ist. Wir wollen uns der Härte der biblischen Aussage nicht stellen. Wir akzeptieren nicht, dass Gott nicht nur ein „lieber“ Gott, sondern auch ein „heiliger“ Gott ist. Uns ist nicht klar, dass die Liebe Gottes auch Härte einschießt, die wir in unserer humanistischen Auffassung so gerne ausschließen wollen. Wir sind unablässig auf der Suche nach leidfreier Erkenntnis, also der Erkenntnisform, die uns in der naturwissenschaftlich-technisch geprägten Welteroberung der Neuzeit begegnet und die uns zutiefst geprägt hat. Der biblisch vermittelte Weg zur Erkenntnis und zum Leben dagegen ist mit Leiden verknüpft, die Stichworte „Weg“ und „Leben“ machen es deutlich im Zeugnis Jesu, dass er der „Weg“ und das „Leben“ ist – sein Weg aber ist ein Weg des Leidens. Er hat auch uns deutlich gemacht, dass wir ihm auf dem Weg des Leidens folgen werden: „Ihr werdet den Kelch trinken, den ich trinke, und mit der Taufe getauft werden, mit der ich getauft werde“ (Mk. 10,39).
Zweifellos ist die Forderung des Verzichts auf eine neue Beziehung für die angesprochene Geschiedene eine Härte und kann mit Leid verknüpft sein. Jesus löst das nicht auf, sondern mutet uns diesen Weg zu. Wenn wir ihn gehen, gilt uns aber seine Zusage: „Siehe, ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Das Gedicht „Spuren im Sand“ macht es deutlich: In den notvollsten Zeiten unseres Lebens trägt er uns, während wir wähnten, dass er gar nicht da sei. So sieht Liebe in Gottes Verständnis aus; Liebe im humanistischen Verständnis ist ganz anders.
Ich möchte den Zusammenhang vertiefen anhand der Diskussion, die in Folge der Abweisung einer vergewaltigten Frau in katholischen Kliniken aufgebrochen ist. Das Ereignis ist sicher noch präsent. Ich schätze, dass wenigstens 98% der Menschen in unserer Gesellschaft einer vergewaltigten Frau das Recht auf Abtreibung zugestehen, falls es bei der Vergewaltigung zu einer Empfängnis gekommen ist.
Ich stelle mir nun die Situation vor, wenn diese Frau, die – aus „verständlichen“ Gründen – abgetrieben hat, stirbt, damit aus der Zeit austritt und in die Ewigkeit eintritt. In der Ewigkeit wird sie Jesus begegnen, und er wird sie anschauen; Worte werden nicht nötig sein, weil sie weiß, was sein Blick sagt. Er sagt: „Was hast Du mit meinem Kind gemacht? Es war nicht Dein Kind, über das Du hättest verfügen können – es war mein Kind. Du hast ihm das irdische Leben verweigert, das ich für es vorgesehen hatte; es stand Dir nicht zu, über das Leben meines Kindes zu verfügen.“ „Aber das Kind ist doch aus einer Vergewaltigung entstanden, ich konnte mit der Situation nicht umgehen.“ „Ich weiß, wie das Kind gezeugt wurde. Ich habe Dir zugemutet, mit dieser Situation umzugehen und damit fertig zu werden. Du konntest dabei auf meine Hilfe zählen; ich hätte Dir die Kraft gegeben, die Last zu tragen. Du hättest nur auf mich vertrauen müssen.“ Desgleichen wird sie ihrem Kind begegnen; sie wird wissen, dass es ihr Kind ist, obwohl sie es im irdischen Leben nie gesehen hat. Und ihr Kind wird sie ebenso anschauen, und sein Blick wird fragen, warum sie ihm das irdische Leben verweigert hat. Diskussionen wird es nicht geben – sie wird wissen, dass die Anklage berechtigt ist. (So wie der reiche Mann aus Lk.16 nicht diskutiert – er weiß, dass er zu Recht am Ort der Qual ist.) Sie weiß, dass sie gegen das Gebot „Du sollst nicht töten.“ verstoßen hat. Gott wird uns von der Bibel nicht nur als ein liebender, sondern auch als ein gerechter Gott eindringlich gemacht. Er nimmt das nicht auf die leichte Schulter. Für diese Dinge ist Jesus gestorben. Genau dafür. Gottes Liebe zu uns kommt darin zum Ausdruck, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist, nicht darin, dass er großzügig über unsere Missachtung seiner Gebote hinwegsehen würde. Sein Umgang mit uns in Liebe schließt Leiden ein; dieser rote Faden zieht sich durch die ganze Bibel hindurch. In einer gefallenen Welt ist das nicht anders möglich. Leidfreiheit werden wir erst in der Ewigkeit erfahren.
Das irdische Leben ist in der biblischen Sicht nur ein ganz kleiner Teil der menschlichen Existenz. Der Humanismus weiß das nicht; er nimmt nur das irdische Leben in den Blick, weil er von der Ewigkeit nichts weiß. Darum können und dürfen Christen sich keine humanistischen Maßstäbe aneignen. Die Frage danach, was dem Menschen dient, muss vom Christen von der Ewigkeit her beantwortet werden, so wie Jesus die Frage danach, was Leben ist, von der Ewigkeit her beantwortet. Dementsprechend fällt seine Antwort möglicherweise ganz anders aus als die des Humanisten.
Somit bleibt festzuhalten: Jesus sieht das eben nicht ganz anders! Die Freiheit der Beurteilung und Entscheidung für unser Handeln, die er uns mit dem Gebot der Nächstenliebe überträgt, bleibt im Rahmen des gegebenen Gesetzes, also der Gebote. Diese vermitteln den Willen Gottes nicht „vermutlich“, sondern sehr klar; oft klarer als uns lieb ist.
Danke für deine Ausführungen, Herbert! Ich verweise auf meine Kommentare zu diesem Themas mit ergänzenden Argumenten in einem anderen Blog:
http://katalyma.wordpress.com/2013/03/04/das-andere-aber-ist-dem-gleich/
Vielen Dank, Christian, für Deinen Verweis. Allerdings wird die Diskussion mit Charly in der zweiten Hälfte anstrengend und man läuft Gefahr, den roten Faden zu verlieren. Dass Charly sich emotional nicht im Griff hatte und beleidigend wurde, macht die Sache nicht leichter. Statt auf dem Unterschied zwischen Gesetz und Gebot herumzuhacken, hätte er ihn lieber mit ein paar Sätzen erläutern sollen, damit auch Nicht-Theologen wie ich verstehen können, was er meint.
Eine Vertiefung des Themas meines ersten Beitrags folgt noch in einem weiteren Post.
Lieber Herbert,
du schreibst:
…und weiter unten:
Du widersprichst dich hier. Oder besser: Du führst dich selbst an der Nase herum. Oben schreibst du, was für dich Christsein ausmacht: DU bist intensiv mit Christus verbunden. Du sagst, beim Christsein geht es um DEINE Verbindung zu Jesus. Beim Christsein geht es um DICH. Beim Christsein stehst DU im Mittelpunkt und das bestimmt den Maßstab für alles Denken und Handeln.
Merkst du was? 🙂 Das ist genau die Haltung, die du im Humanismus verortest. Ich empfehle dazu diesen Artikel:
Übrigens: Ein Satz wie „Der Bibel geht es nicht um Humanität“ ist meinem Bild von Gott völlig entgegen gesetzt. Ich hoffe, du meinst ihn nicht so, wie er da steht.
LG,
Rolf
Rolf, jetzt bist du es, der was missversteht: „Verbunden mit Christus“ zu sein bedeutet schlicht und einfach, „mit Christus gekreuzigt und auferstanden“ zu sein und „in neuem Leben zu wandeln“, schließt also per definitionem, ebenso wie in der Praxis, Ich-Zentriertheit aus:
Galater 2,20:
„Ich lebe aber; doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich in dem Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dargegeben.“
Ich verstehe das schon richtig. Es bleibt aber trotzdem ich-zentriert: Meine Errettung, mein Lebenswandel. Da kannst du so viel fromme Watte drumherum packen, wie du möchtest. Es ist ja auch nichts falsch daran, dass wir uns selbst an der Nase fassen, unsere Beziehung zu Gott richten und an uns arbeiten. Das ist alles extrem wichtig. Aber es sollte nicht das Einzige und nicht der Mittelpunkt sein.
Unsere Beziehung zu und unser Sein in Christus ist Anfang, Mittelpunkt und Ende. Andernfalls bleibt nur Humanismus, der einem Satz Dostojewkis Recht gibt: „Die größten Menschenferunde sind häufig die größten Egoisten.“
Was die Geschichte von der Salbung in Betanien aus Joh. 12 doch vor allem lehrt, ist, wie Christus-feindlich sozialer Aktionismus sein kann, der in einer innigen, „verschwenderischen“ Christusbeziehung nichts als „fromme Watte“ und Egomanie erkennen kann:
„Warum ist diese Salbe nicht verkauft um dreihundert Groschen und den Armen gegeben?“
p.s. laut deiner Theorie ja Inbegriff hemmungsloser Egomanie: Paulus erwähnt in einem einzigen Vers 7mal das Wort Ich oder Mir!
„Gottlose Menschen verhalten sich oft viel christlicher als Christen.“
An dem Punkt stimme ich Rolf voll zu: Wir alle sind in diesem Leben gewissermaßen noch keine „Endprodukte“, wie der Satan oder der Antichrist. Die Christen sind oft nicht so gut, wie sie gemäß dem Lebensprinzip und der Natur, die sie angenommen haben, sein sollten, und die Gottlosen sind nicht so abgrundtief böse, wie sie gemäß ihrem selbst-erwählten Lebensprinzip sein müssten. Das hat sicher auch mit allgemeiner Gnade zu tun, weil es sonst auf der Welt wohl kaum auszuhalten wäre.
Wir befinden uns in einer Art Polarisierungsprozess, Läuterung einerseits und Verhärtung andererseits.
Zunehmende Gesetzlosigkeit (anomia) wird zu immer größerer Lieblosigkeit führen (Mt.24,12: „Wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten.“)
Lieber Rolf,
ich bin ehrlich gesagt, ziemlich überrascht, welches Verständnis Du in meine Definition von „christlich sein“ hineinlegst. Wenn ich sage, es geht um mein Verbundensein mit Christus, so ist das die Beschreibung eines (dynamischen) Zustands: es besteht eine Verbindung zwischen zwei Personen. Damit ist nichts darüber ausgesagt, wie die Verbindung zustande kommt und wie sie inhaltlich dann gestaltet ist. Die Bemerkung von Christian dazu trifft genau ins Schwarze, und mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen.
Ich war der Meinung, dass sich mein Verständnis davon hinreichend aus dem Kontext meines Beitrags erschließt; denn der ganze Beitrag dreht sich ja gerade darum, dass es nicht um den Menschen geht – und damit also nicht um mich. Auch mein Verweis auf Oswald Chambers belegt das; denn der Kontext seines Buches „Mein Äußerstes für sein Höchstes“ macht ebenfalls deutlich, dass es nicht um den Menschen geht. Die Texte in seinem Buch laufen letztlich immer wieder auf das hinaus, was Christian zum Ausdruck gebracht hat.
Das Zitat von Peter Strauch von Freitag auf jesus.de sagt es ebenfalls: „Es gibt eine innere Einheit und Verbundenheit in Christus, die nicht das Ergebnis menschlicher Bemühungen ist, sondern Schöpfung des Heiligen Geistes.“
Da ist das Wort von der Verbundenheit mit Christus. Genau das meine ich. Dass ich das Wort „ich“ verwendet habe und von „meinem“ Leben spreche, begründet nicht das Verständnis, das Du dargelegt hast.
Deinen Artikel zum frommen Egoismus habe ich gelesen und stimme zu. Ein Gegensatz zu meiner Haltung entsteht da nicht.
So! Wenn das jetzt vielleicht geklärt ist, dass es nicht um den Menschen geht, sondern um Gottes Ehre – SOLI DEO GLORIA – , dann ist damit auch klar, dass es nicht um Humanität geht! Denn Humanität ist, was den Menschen betrifft. Humanismus kümmert sich ausschließlich um die Belange des Menschen aus der Sicht des Menschen. Er kümmert sich dabei nicht um Gott, Gottes Ehre ist dem Humanismus völlig egal.
Selbstverständlich: die Bibel kümmert sich um den Menschen! Und sie verwendet große Mühe darauf, Menschen zu lehren, dass sie mit ihren Mitmenschen – ihren Nächsten – nach Gottes Willen menschlich umgehen sollen, also human. Das ist ja das Thema Deines Artikels. Aber sie tut das unter ganz anderen Vorraussetzungen als der Humanismus. Sie kommt dabei aus einer anderen Richtung, sie hat ein anderes Fundament für ihren Umgang mit dem Menschen. Man könnte auch das Humanität nennen; und erst dieses ist die Haltung, die die Bezeichnung Humanität wirklich verdient. Denn erst diese Haltung gründet sich auf den Schöpfer und Sachwalter des Lebens. Er ist der Konstrukteur und der Einzige, der weiß, wie das Leben gemacht ist und wie es funktioniert, der Einzige darum, der sagen kann, wie denn angemessen damit umgegangen werden kann.
Praktisch lässt es sich aber nicht umsetzen, den Begriff Humanität auch für die biblische Haltung zu verwenden, weil der Begriff schon besetzt ist mit einem anderen Verständnis, dem gottlosen Verständnis eben. (Ich bitte, das Adjektiv „gottlos“ hier nicht negativ zu verstehen; es meint einfach die Beschreibung einer anderen Haltung.) Verwenden wir den Begriff auch für die biblische Haltung, stürzen wir uns in heilloses Chaos, weil wir keine Begriffstrennung haben.
Ich habe dargelegt, dass Gott für seinen Umgang mit dem Menschen andere Maßstäbe anlegt, als Menschen das tun, insbesondere als solche Menschen das tun, die mit Gott nichts am Hut haben. Aus diesen Maßstäben folgt u.a. auch das Gerichtshandeln Gottes. Damit bin ich wieder bei dem Punkt, dass Gott nicht nur ein liebender, sondern auch ein heiliger Gott ist. Dabei vermögen wir kaum zu erahnen, wie viel sein Gerichtshandeln dann auch wieder mit seiner Liebe zu tun hat. Wenn es nämlich etwa darum geht, Menschen, die fern von ihm sind, zu ihm zu bringen. Das Gerichtshandeln gegenüber seinem Volk, von dem wir im Alten Testament lesen, hat ganz viel damit zu tun, dass Gott das Volk zu ihm zurück bringen will, dass er es zum Leben bringen will. Und hier bricht der Gegensatz wieder auf: Das Volk wendet sich von ihm ab, weil es Leben sucht, Leben nach seinen eigenen, nach menschlichen Maßstäben eben. Gott weiß aber, dass sie, auf sich selbst gestellt, das Leben nicht finden können, das er als Schöpfer ihnen bereitet hat und das letztlich allein wirkliches Leben ist. Jesus macht es deutlich – ich habe es bereits zitiert – : „Wer den Sohn nicht hat, hat das Leben nicht.“ Der Humanismus weiß das doch nicht.
Gott handelt seinem Volk gegenüber also gerichtsmäßig. Um es zurechtzubringen! Dabei gibt es alttestamentlich eine Menge Tote und anderes Elend. Auch neutestamentlich. Das jüdische Volk wurde zerstreut für fast zweitausend Jahre. Gericht!. Das Volk, das Gottes Augapfel anrührte, indem es sein Volk anrührte, erlebte die Zerstörung seines Landes. Mit den Kriegstraumata sind wir bis in heutige Generationen hinein belastet. Das ist Gericht! Der Humanismus würde hierzu sagen – wenn er es denn überhaupt als Gericht Gottes begreifen könnte – : ‚Einen solchen Gott können wir nicht akzeptieren; einen Gott, der so „inhuman“ mit den Menschen umgeht, wollen wir nicht.’ Aber es ist auf der Völkerebene das, was Jesus auf der persönlichen Ebene so deutlich macht: „Wenn dich aber dein rechtes Auge zum Abfall verführt, so reiß es aus und wirf’s von dir. Es ist besser für dich, dass eins deiner Glieder verderbe und nicht der ganze Leib in die Hölle fahre.“ (Mt. 5,29). Es geht ihm darum, den Menschen zum Leben zu bringen bzw. ihn darin zu halten.
Ulrich Parzany hat bei ProChrist 2012 in Bielefeld von dem Vater erzählt, der sein Kind durch Verkehrsunfall verloren hat, und der im Gebet Gott anspricht und fragt: „Was habe ich getan, dass Du so hart mit mir reden musst?“
Das biblische Vorbild hierfür finden wir bei David, der das Kind von Bathseba zu Grabe tragen muss. Mit dem Unterschied, dass er weiß, was er getan hat. Als Menschen fragen wir hier doch, abgesehen von den Eltern, auch nach den Kindern, die offenbar für Verfehlungen der Eltern aus dem (irdischen) Leben genommen werden. Und fragen nach der Gerechtigkeit Gottes. Und kommen nicht wirklich damit klar. Hätten wir das biblische Zeugnis nicht, dass Gott gerecht ist, und würde uns der Heilige Geist nicht befähigen, das Zeugnis anzunehmen, würden wir nicht auch da bei den gottlosen Humanisten ankommen, die einen Gott, der so handelt, nicht akzeptieren können ? ? ?
Akzeptieren wir aber, dass Gott gerecht ist, und dass seine Gerechtigkeit weiter reicht als die unsrige, der zwangsläufig die nötige Weitsicht fehlt, und akzeptieren wir weiter, dass nach biblischem Zeugnis Gott will, dass Menschen Leben in voller Genüge haben sollen, dann müssen wir sogar sagen: ‚Die Bibel ist es, die human mit den Menschen umgeht; der Humanismus dagegen ist inhuman.’ Sein Verständnis von Leben deckt sich nicht mit dem Verständnis des Schöpfers. Und dass sich alle Humanität der Ehre Gottes unterordnen muss, ist ihm auch nicht akzeptabel.
Wir müssen aber, wie ich oben ausgeführt habe, die Trennung der Begriffe beachten.
Dass sich das, was der Humanismus will, auf der praktischen Ebene mit vielem deckt, was die Bibel will, bleibt davon unberührt. Das macht ja seine Nähe zum christlichen Glauben aus. Das, was der Satz „Gottlose Menschen verhalten sich oft viel christlicher als Christen.“ eigentlich meint, ist auch durchaus richtig, nämlich auf der Ebene der rein menschlichen Betrachtungsweise. Nur wird das Adjektiv „christlich“ hier falsch verwendet.
Etwas anders sehe ich die zitierte Aussage bzgl. Benedikt XVI. von Alan Posener. Ich habe mich zwar nicht sehr intensiv mit der Person Benedikt XVI. auseinandergesetzt, aber das, was ich von ihm weiß, führt mich zu der Meinung, dass hier außerordentlich hochmütig über ihn geurteilt wird – und ohne Wissen über den Hintergrund, den wir in unserem Diskurs hier untereinander für uns ohne weiteres voraussetzen können. Joseph Ratzinger ist ein Mann von ganz hohem Intellekt, die Dinge, die wir hier diskutieren, kennt er in ihrer ganzen Bandbreite, und ich meine, dass sie eine große Rolle in seinen Beweggründen spielen. Eben diese Diskrepanz, die ich hier darzulegen versuche, spielt eine große Rolle dafür, dass er sich vielen der Forderungen, die von Ungläubigen an ihn herangetragen wurden – und auch von vielen (mehr oder weniger) Gläubigen – gar nicht beugen konnte und auch nicht durfte. In seiner Intellektualität ist er zwar ein Theoretiker; trotzdem bin ich überzeugt, dass er auch ein ganz großes Herz für die Menschen hat.
Nun ist mein Beitrag wieder sehr lang geworden. Ich hoffe, dass er der Klärung dient.
Lieber Herbert,
danke für deine Ausführungen. Ich verstehe nun, dass du eine andere Definition des Begriffs „Humanität“ verwendest als man es landläufig tut. Unter „Humanität“ wird normalerweise „Menschlichkeit, Menschenliebe (als Grundlage des Denkens und Handelns)“ verstanden, wie der Duden es zum Beispiel ausdrückt. Und so hatte ich es von dir auch verstanden.
Trotzdem kann ich deiner Argumentation nicht ganz folgen. Anfänglich ging es ja um die Frage, ob manche Nichtchristen christlicher handeln als Christen. Du beziehst das rein auf die eigene Verbindung des Menschen zu Gott. Ich beziehe es auf das Handeln gegenüber anderen Menschen. Die Beziehung zu Gott ist für mich „nur“ die Grundlage dafür – nicht das „christliche Handeln“ selbst. Und warum Gott dann nicht Menschenliebe zeigen soll, das kann ich leider trotz deiner langen Ausführung nicht verstehen. Ich weiß, dass du dich vom Humanismus angrenzen möchtest, aber ob du damit nicht das Kind mit dem Bade ausschüttest? 🙂
Du schreibst:
„Soli deo gloria“ hört sich wunderbar an, aber heißt das denn, Gott würde von uns das „richtige“ Verhalten nur um seinetwillen Willen fordern? Vielleicht ist die Kernfrage: Ist Gott in erster Linie selbstbezogen oder menschenbezogen? Will Gott, dass wir nach seine Regeln leben, weil das seinen Glanz erhöht? Oder weil wir damit unsere Mitgeschöpfe besser behandeln und als Menschen besser miteinander leben? Was war überhaupt der Grund für das mosaische Gesetz? Gottes Ehre? Oder ein gutes Miteinander zwischen den Menschen (was wiederum Gott ehrt)? Was war der Grund für Jesu Kommen, Leiden und Auferstehen? Gottes Ehre? Oder dass Menschen aus ihren Gefangenschaften befreit werden und Gottes Liebe erfahren?
Da kann „Soli deo gloria“ ganz schön aufs Glatteis führen. Ich halte Gott nicht für einen selbstsüchtigen Egomanen, dem es vor allem darum geht, dass ihm Ehre erwiesen wird. Ich halte Gott für einen großen Menschenfreund – und in diesem Sinne einen großen Humanisten. Karl Barth sprach vom „Humanismus Gottes„. Und der Theologe Johann Gottfried Herder, dem wir den gleichnamigen christlichen Verlag verdanken, schrieb: „Das Christentum gebietet die reinste Humanität auf dem reinsten Wege. Menschlich und für jedermann faßlich; demüthig, nicht stolz-autonomisch; selbst nicht als Gesetz sondern als Evangelium zur Glückseligkeit Aller gebietet und giebt es verzeihende Duldung, eine das Böse mit Gutem überwindende thätige Liebe.“
Gottes ganzes Heilshandeln ist auf den Menschen ausgerichtet – auf sein Wohl, auf sein Heil. Natürlich. Und wie du richtig schreibst, gilt das sogar für Gerichtshandeln Gottes (wobei ich von solch kruden Annahmen wie dass ein Kind sterben muss, weil sein Vater etwas falsch gemacht hat, betont Abstand nehmen will – Gericht Gottes ist für mich vor allem ein „es wieder richten“, weniger ein „verurteilen“).
Insofern bin ich noch nicht ganz sicher, ob du den Satz wirklich nicht so meintest, wie du ihn geschrieben hast. Oder wolltest du das gar nicht verneinen?
LG,
Rolf
Lieber Rolf,
danke für Deine Antwort.
Ich meine nicht, dass ich eine andere Definition des Begriffs Humanität verwende, als man landläufig tut. Du hast sozusagen die deutsche Übersetzung des Fremdwortes angeführt: Menschlichkeit, Menschenliebe. Das ist und bleibt die richtige Übertragung des Wortes ins Deutsche. Der Gegensatz taucht erst danach auf. Der Humanismus verwendet das Wort Menschlichkeit (um jetzt einfach einmal beim deutschen Wort zu bleiben) ausschließlich aus der Sicht des Menschen. Die Bibel dagegen verwendet die Nächstenliebe (vom Wort her meint das, denke ich, im Wesentlichen dasselbe wie Menschlichkeit, das Wort Menschlichkeit taucht aber in der Bibel nicht auf) von Gott her, von der Ewigkeit her, erst dann kommt sie zum Menschen. Die Perspektive ist eine grundlegend andere. Darum decken sich die beiden Sichtweisen nicht. Vieles, was die Bibel als gut für den Menschen sieht, was dem Menschen zum Leben dient, würde der Humanismus als unmenschlich betrachten. Ich habe versucht, das mit dem Beispiel der aufgrund von Vergewaltigung schwanger gewordenen Frau deutlich zu machen. Wenn ich meine dazu geäußerte Sicht in die Öffentlichkeit tragen würde, würde man mich zumindest geistig lynchen. Die Masse der Gesellschaft hat da ausschließlich die betroffene Frau im Blick, sie hat keinen Blick auf das ungeborene Kind (wenige Tage nach der Zeugung ist das für die meisten Menschen noch gar kein Kind, sondern ein Zellhaufen, den man getrost auch entsorgen darf). Dass das Kind in Gottes Augen ein fertiger Mensch ist (es ist jedenfalls meine Überzeugung, dass Gott das so sieht), den er nach Psalm 139 bereits kannte, bevor er im Mutterleib bereitet war, ist einem Menschen, der von Gott nichts weiß, kaum nahe zu bringen. Erst recht würde der Gedanke, dass Jesus der vergewaltigten Frau ihr „Schicksal“ zumuten könnte, die Menschen völlig auf die Barrikaden treiben.
Also: die Menschlichkeit der Bibel ist eine andere als die des Humanismus. Da die Zahl der Christen in Deutschland zu der Zahl der im biblischen Sinne ungläubigen Menschen gefühlt im Verhältnis 1:20 liegt, wird der Begriff Humanität landläufig im Sinne des Humanismus verstanden, und damit ist der Gegensatz zum biblischen Verständnis gegeben.
In Deinem zweiten Absatz greifst Du noch einmal die Frage nach dem „christlich Sein“ bzw. dem „christlich Handeln“ auf. Ich denke, dass das, was hier unter „christlich Handeln“ verstanden wird, mit der Wendung „menschlich Handeln“ oder „human Handeln“ richtiger beschrieben ist. Das ist, denke ich, die Zielrichtung des Zitats von Alan Posener. Ob er Christ ist, weiß ich ja nicht – mit einer Wahrscheinlichkeit von 20:1 ist er es nicht, s.o. – , wenn nicht, dann weiß er auch nicht, was „christlich“ bedeutet, dass das Wort sich auf das Verhältnis des Menschen zu Gott bezieht. Ich meine, dass hier, wie ich im letzten Post schon schrieb, einfach das falsche Wort verwendet wird: Es wird „christlich“ gesagt, aber „menschlich“ gemeint.
Die „Ehre Gottes“. Das ist ein ganz schön schwieriges Thema. Du fragst: „Ist Gott selbstbezogen oder ein Egomane?“. Ich habe mal das Wort „Ehre in die Suchfunktion der Online-Bibel eingegeben und auch die Wendung: „…um meines/deines Namen willen…“ Man findet eine ganze Reihe Stellen, die die Antwort „Ja“ auf Deine Frage nahe legen. So z.B. in Hesekiel 20: „Da dachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten und meinen ganzen Zorn über sie auszulassen noch in Ägyptenland. Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, unter denen sie waren und vor deren Augen ich mich ihnen zu erkennen gegeben hatte, dass ich sie aus Ägyptenland führen wollte.“ (V.8+9); und: „..gab ich Ihnen meine Gebote und lehrte sie meine Gesetze, durch die der Mensch lebt, der sie hält. … Aber das Haus Israel war mir ungehorsam… Da gedachte ich, meinen Grimm über sie auszuschütten in der Wüste und sie ganz und gar umzubringen. Aber ich unterließ es um meines Namens willen, damit er nicht entheiligt würde vor den Heiden, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.“ (V. 11+13+14). Diese Sätze und viele weitere stellen krass und unübersehbar den Namen des Herrn und seine Ehre in den Vordergrund. Sie sagen, dass Gott um seines Namens willen den Menschen auch vernichten könnte – und im Bericht von der Sintflut wird die fast völlige Vernichtung ja auch Realität. Das geht über ein Gericht, das dazu dient, den Menschen zurecht zu bringen – darüber sprachen wir ja schon – , noch einmal weit hinaus. Hierher gehört auch die Problematik, die Jesus im NT oft und deutlich genug anspricht, dass im endgültigen Gericht Menschen endgültig verloren gehen werden. Und dass die verloren gehenden Menschen auch noch die Mehrheit der Menschheit bilden. Warum ist das so? Kann ein allmächtiger Gott, der die Menschen erschaffen hat, nicht auch dafür sorgen, dass diese Menschen dann auch alle Leben haben werden – ewiges Leben? Diese Frage drängt sich uns doch auf! Warum tut er es nicht? Diese Frage ist eigentlich die, die mir persönlich im biblisch gegründeten Glauben seit jeher die größte Anfechtung darstellt. Ich kann und will sie aber nicht ausblenden.
Dann steht demgegenüber aber das Andere: In Jesus Christus springt Gott selbst in die Bresche. Weil er diese Menschen, die er geschaffen hat, so sehr liebt, dass er sie auf ihrem selbstgewählten Weg der Sünde, der in die Verlorenheit führt, nicht sich selbst überlässt, sondern ihnen den Weg aus der Verlorenheit aufzeigt und diesen Weg überhaupt erst ermöglicht, indem er sich selbst opfert.
Diese beiden Aspekte bekommen wir nicht zusammen. Sie sind unvereinbar. Hier wird besonders deutlich, was es bedeutet, wenn Paulus sagt: „Jetzt erkenne ich stückweise,…“ In der Physik wird in dem Begriff der ‚Komplementarität’ die Grundstruktur unserer Erkenntnisfähigkeit deutlich: Die Theorie des Lichtes zerfällt in zwei disparate Theorien, deren jede wesentliche Eigenschaften des Lichtes korrekt beschreibt (so dass man berechnen kann und darauf funktionierende Technik aufbauen kann), die sich aber bis heute nicht vereinigen lassen, ja im Widerspruch zueinander stehen. Die Physik weiß nicht, ob die Suche nach der einheitlichen Theorie dahinter je erfolgreich sein wird, ob sie überhaupt erfolgreich sein kann. Diese Grundstruktur zeigt sich etwa in der Trinität (physikalisch gesehen kann Gott nur entweder einer oder aber drei sein, nicht beides gleichzeitig), und hier in unserem Thema eben im Wesen Gottes, das in menschlichen Begriffen widersprüchlich erscheint und nicht ‚unter einen Hut’ zu kriegen ist. Wir können nur mit Paulus hoffen: „…dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.“
Unter diesem Aspekt muss wohl auch der Tod von Davids Sohn gesehen werden.
Ich bin nicht der Meinung, dass das „krude“ ist. Ist die Tatsache, dass Du es krude nennst, nicht Ausdruck dessen, dass wir mit dieser Seite von Gottes Handeln nicht klarkommen? Ich komme ja auch nicht damit klar, da wären wir uns dann einig; ich übersehe aber nicht, dass der Text das Geschehen so darstellt, dass das Kind für den Fehler seines Vaters stirbt. Was sonst aus Gottes Sicht auf der Seite des Kindes noch von Belang sein mag, wird nicht berichtet. Ich lasse nicht außer Acht, dass es außer diesem Kind auch viele andere trifft, die kurz nach der Geburt sterben oder schon tot geboren werden; und wir (und erst recht die Eltern) stehen dem hilflos gegenüber und fragen nach dem Warum.
Wenn Du trotzdem bei „krude“ bleibst, würde mich interessieren, wie Du denn mit dem Bericht von David und seinem Sohn klarkommst. Kannst Du den Konflikt auflösen? Oder siehst Du gar keinen Konflikt?
Liebe Grüße,
Herbert
Hallo Herbert,
gerade erst habe ich mich hier etwas eingelesen.
Es scheint mir ein erforderlicher Quantensprung von deiner Sichtweise zu Rolfs Sichtweise zu sein.
Ich lese die Bibel weitgehend so wie Rolf.
Liebe Grüße
Harry
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