Coffee to go (XXII): Menschengemacht

„Menschengemacht“ – dieses Schlagwort wird gerne von bestimmten christlichen Richtungen verwendet um alles abzublocken, was (ihrer Meinung nach) nicht in der Bibel steht oder nicht mit ihr vereinbar ist. Theologien können demnach menschengemacht sein, wahlweise auch Ideen, Bücher, Probleme oder Hoffnungen.

Der Mensch allerdings ist durchaus von Gott dazu beauftragt, etwas zu machen. Er wurde von ihm mit einem eigenen Geist und Kreativität ausgestattet, um mit Gott an seiner Schöpfung zu bauen. Gott ermöglicht uns nicht nur durch Zeugung von Nachwuchs die aktive (und lustvolle) Beteiligung. Er beteiligt uns auch durch unsere Schaffenskraft, die in den Menschen tief hineingelegt ist. Ganz so als ob Gott nur die Bühne bereitet hätte, das Stück aber darf (und soll) der Mensch ausgestalten. Seid fruchtbar und mehrt euch und reizt mich nicht übernehmt Verantwortung für die Erde.

Wenn der Mensch also etwas macht, was dann zwangsläufig „menschengemacht“ ist, dann geschieht das stets im Auftrag Gottes und ist so nicht per se etwas Schlechtes. Natürlich führt die menschliche Kreativität nicht immer zum Besten – oft genug nicht einmal zum Guten. Wir können andere ausbeuten, die Schöpfung mit Füßen treten und Massenvernichtungswaffen ersinnen. Insofern versagen wir auch oft genug an der Ausführung dieses göttlichen Auftrags. Nicht alles „menschengemachte“ ist gut. Zum Kampfbegriff aber, der per se eine negative Konnotation transportieren soll, eignet sich das Wort nicht.

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Kommentare

2 Kommentare auf "Coffee to go (XXII): Menschengemacht"

  1. Thomas Jakob says:

    … „und reizt mich nicht“ … Ich kannte das irgendwo her und musste erstmal googeln, um darauf zu kommen, dass das aus dem Noah-Lied von Bruce Low ist. Danke für diese nette Erinnerung.

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