Rob Bell beendet Ende des Jahres seinen Dienst in der von ihm gegründeten Mars-Hill-Gemeinde in Grand Rapids, Michigan. Er wird mit seiner Familie nach Los Angeles (zurück)ziehen, sich stärker dem Schreiben und seinen Vortragsreisen widmen.
Darüber hinaus plant er etwas ganz Neues. Was genau verrät er noch nicht – es wird keine neue Gemeinde sein. Andererseits schlägt sein Herz für Gemeinde – wir dürfen sicher sehr gespannt sein, wie das aussehen wird.
Am vergangenen Sonntag hat er sich an seine Gemeinde gewandt und in einer sehr persönlichen halben Stunde seine Beweggründe erläutert.
„Wenn man öffentlich über Jesus spricht, wie ich es tue, dann ist das sehr gefährlich“, sagte er, „denn du erzählst anderen ständig, sie sollen auf Gott vertrauen und Gott wird für sie sorgen, auch wenn die Details noch im Nebel liegen. Es ist sehr einfach, das zu erzählen. Aber dann kommt der Augenblick, da geht es plötzlich um dich selbst. Und du weißt, dass wenn du nicht jetzt selbst das tust, zu was du die anderen ständig ermutigst und drängst, nämlich ganz zu vertrauen und ins Ungewisse zu springen, dann wird etwas sehr wichtiges in dir sterben.“ (Ihr könnt euch die Aufnahme davon hier herunterladen. Es lohnt sich.)
In meiner eigenen Brust schlagen zwei Herzen: Ich persönlich finde es einerseits schade, nicht mehr lange Mittwochs beim Spazierengehen in der Mittagspause die brillianten Predigten des Ausnahmetheologien hören zu können. Er wird einen Podcast beginnen – mal sehen, wie theologisch der wird. Aber Shane Hipps ist ja noch da und auch seine Predigten sind sehr bereichernd.
Andererseits wird es spannend zu verfolgen, was Rob vor hat. Seine Pläne sind noch im Anfangsstadium, erklärt er, es sei besser, weniger zu sagen, als zu viel zu versprechen und das dann nicht einlösen zu können. Sicher eine gute Entscheidung.
Und: Es ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr es mich bewegt, wenn jemand einen Traum hat, vielleicht seit Jahren oder Jahrzehnten tief im Herzen, der trotz aller Widrigkeiten, fehlenden Möglichkeiten und Umwege nie gestorben ist; nur eine vage Idee, eine Sehnsucht, die so manchen Winter zusammengekauert in einer Gehirnwindung überstanden hat, die aber Gott über die Zeit behutsam immer weiter hegt und pflegt und langsam wachsen lässt, immer größer, immer drängender, bis auch andere, enge Freunde, es mitbekommen: Da ist noch mehr. Gott hat noch etwas vor mit dir. Etwas Neues. Dazu musst du den Sprung ins Ungewisse wagen. Weg von den Sicherheiten, hin in die völlige Abhängigkeit von Gott. Der Beginn einer spannenden Reise, bei der ich gerne Mäuschen spielen möchte, weil ich gespannt bin auf jedes Detail, wie Gott diesen Menschen und seine Familie führt; wie er Türen schließt und öffnet, wie etwas neu beginnt, Form annimmt und wächst, stark wird und eine große Wirkung entfaltet, das Reich Gottes prägt und Menschen verändert.
Ich wünsche Rob auf seinem Weg jeden erdenklichen Segen unseres liebenden, aber auch herausfordernden Gottes. Bei unserem Gespräch am Rande des letztens Willow-Jugend-Kongresses sagte er, Glaube muss wild sein und frei. Ich wünsche ihm (und uns), dass er mit seiner neuen Arbeit einen neuen wilden, weil kraftvollen Glauben in vielen Menschen wecken und so uns alle noch ein Stück intensiver in die Nachfolge dieses (zumindest für unsere Bequemlichkeit) „gefährlichen“ Retters Jesus Christus führen kann.
Kommentare
5 Kommentare auf "„Ein Sprung ins Ungewisse“: Rob Bell zieht nach Los Angeles"
hat mich sehr bewehgt der bericht….denn auch ich habe diesen sprung ins ungewisse gewagt,auch wenn es ganz anders herum war.denn ich lebte in deutschland und hatte ein sehr schweres leben,mit vielen suizidversuchen,selbstverletzung und war drehtuerpatientin in den oertlichen psychiatrien.mein vater der argentinier ist,hat als es mir sehr schelcht ging eine reise nach argentinien geschenkt.von klein auf war es mein traum in argentinien zu leben ohne es ueberhaupt kennengelernt zu haben.als ich dann damals alleine nach argentinien flog,ohne spanisch zu sprechen (nur relativ viel verstand ich,aber sprechen konnte ich es nicht) fuehlte ich als sei ich zu hause angekommen…ich fuehlte mich ploetzlich als ob ich endlich meinen ort auf der welt gefunden hatte,an dem ich willkommen war.den rueckflug ueber habe ich nur geweint(17 stunden),denn wollte ueberhaupt nicht mehr zurueck.in deutschland war mein leben wieder die reinste qual,hatte dann auch schon eine geseztliche betreurin bekommen die unter anderem das aufenthaltsbestimmungsrecht fuer mich bekam.und nach einem sehr haeftigen suizidversuch wollten sie mich in deutschland in ein geschlossenes wohnheim fuer psychischkranke menschen stecken.und irgendwas hat sich ganz tief in mir bewegt,der letzte funken hoffnung hat sich aufgebaeumt und habe gesagt ich wolle auswandern nach argentinien…da musste ich drum kaempfen,denn alle „profis“ sagten ich sei nicht alleine ueberlebensfaehig,wuerde vor den problemen nur weglaufen wollen etct.letztendlich hat aber meine gestzliche betreurin zu gestimmt und im august 2006 bin ich nach argentinien ausgewandert,4 papkartons wurden verschifft,ein koffer im flugzeug,das war alles was ich mitnahm,ins ungewisse,ohne arbeit,ohne ausbildung,nur dem wunsch folgend.mittlerweile sind es 5 jahre die ich hier lebe,habe hier vor 4 jahren Jesus kennengelernt und weiss nun das er es war der mich bewegt hat diesen schritt zu gehen,den auch wenn ich ihn nicht kannte damals,ER kennt mich schon immer,er hat mein leben geplant…ich bin nun sehr gluecklich in meinem neuen leben,gott hat mich von vielen dingen geheilt und befreit und ich kann nichts anderes als ihm dafuer zu danken und ihn zu loben und preisen.
ich wuensche Rob Bell viel segen fuer seinen neuen weg,und gratuliere ihm,auf diese innere stimme,auf Gott gehoert zu haben,und dem nachzugehen,was er innerlich ersehnt.und wenn hier jemand ist,der auch so eine sehnsucht in sich spuert,den kann ich nur ermuntern es zu tun—-es bringt angst mit sich—es ist ja so ungewiss alles,aber unser Gott ist GROSS und mit ihm ist ALLES moeglich
Gottes segen an alle
Miriam
Da es von Los Angeles nicht sooooo weit nach Cupertino ist tippe ich mal, Rob Bell wird der gesuchte Visionär und Keynote-Präsentator für Apple 😀
Hallo Miriam,
habe heute bewegt deinen Bericht gelesen. Bin in Argentinien geboren und mit 18 alleine nach Deutschland gekommen. Ich habe hier, sehr viel später, meinen Heiland gefunden. Also genau umgekehrt. Ich freue mich sehr für dich, dass du so einen Schritt gewagt hast. Manchmal ist ein Neuanfang besser als den alten Weg versuchen zu bessern. Ich wünsche dir weiterhin ein wunderbares Leben mit Jesus, und grüße mir Argentinien.
Ähem, Grand Rapids liegt in Michigan, nicht in Colorado.
Ähem, stimmt natürlich! 😀 Danke!
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