Das Wort Vertrauen ist in den vergangenen Wochen häufig gefallen. Vor allem aufgrund von fallenden Kursen fiel Vertrauen in den meisten Fällen von den Akteuren der Finanzbrache ab – von Banken, Börsianern und von Fall zu Fall auch von Verbrauchern. Und das gefiel niemandem. Denn fallendes Vertrauen heißt: Man verfällt in die Angst, im Falle des Falles dem Schicksal in die Falle zu laufen. Geld futsch. Ruf im Eimer. Karriere gefällt. So einem Börsianer hat’s nicht leicht.
Aber mal ganz abgesehen von allen fallischen Formulierungen 🙂 … war heute etwas Interessantes zu beobachten:
Die Commerzbank will ja das Rettungspaket der Regierung in Anspruch nehmen. Privatbanken hatten sich lange Zeit geziert, steht doch die Befürchtung im Raum, der Einstieg des Staates und die dann für zwei Jahre entfallende Dividende würden an der Börse hart bestraft.
Erstaunlicherweise ist das Gegenteil eingetroffen: Die Commerzbank-Aktie stieg (trotz am gleichen Tag vorgestellter schlechter Quartalszahlen, geschickt kaschiert, meine Herren!) um über 4% (Nachtrag Dienstag: und der Trend setzt sich fort).
Viele Börsianer waren selbst erstaunt darüber. Aber einer brachte im Fernsehn die Sache auf den Punkt: „Endlich ist alles vorbei. Die Karten liegen auf dem Tisch. Man kann wieder Vertrauen fassen.“
Eine gute Entwicklung. Dass der Börsencrash bitter war und selbst diejenigen trifft, die gar keine Aktien haben (Autobauer, Menschen mit Privatrenten auf Fontbasis, usw), ist sicher. Aber ebenso sicher ist, dass er einem klärenden Gewitter gleich kam. Offensichtlich brauchten einige Leute… nein sagen wir besser: brauchten wir alle mal eine kalte Dusche. Um uns wieder zu eichen auf das, was wirklich im Leben zählt. Nicht Profitmaximierung (das geht auch im Kleinen), nicht Erfolg steht im Mittelpunkt eines gesunden Menschenlebens, sondern Vertrauen. Auf einander. Und für uns Christen natürlich vor allem auf Gott.
Die Finanzkrise wird vorbei gehen, die geschassten Banker werden wieder Arbeit finden, die Menschen werden wieder Autos kaufen. Aber wenn die Erkenntnis bleibt, dass es mehr gibt im Leben als Geld, dann hat sie sich doch richtig gelohnt…
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