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Kommentare
44 Kommentare auf "Coffee to go (XXXIV): Im Endgericht geht es nicht um unsere Taten"
Wenn wir Jesus ernst nehmen würde ich ja meinen, dass wir vor allem anderen danach gerichtet werden, ob unsere Namen immer noch im Buch des Lebens stehen – also wir die Erlösung durch Jesus erfahren haben.
Das unsere Werke gerichtet werden hat eigentlich dann nichts damit zu tun, ob wir gerichtet werden oder nicht.
Nicht unsere Werke oder Nichtwerke bringen uns das Heil, sondern alleine Jesus selbst. Oder?
Das stimmt soweit schon: Jesus allein bringt das Heil. Werke ohne Glaube sind vollkommen nutzlos.
Allerdings kann beim Glauben ohne Werke auch etwas nicht stimmen. Empfehlenswert zu diesem Thema ist der Brief des Jakobus. Im zweiten Kapitel setzt er uns auseinander, dass ein Glaube ohne Werke ein toter Glaube ist. Wer „nur“ glaubt und nicht danach handelt, bei dem kann etwas nicht stimmen. So gesehen sollte man schon darauf achten, was man (nicht) tut.
Gewiss, unsere Werke bringen nicht das Heil.
Doch sie sind ein Nachweis unseres Heils.
Petrus drückt es so aus:
„Tut desto mehr Fleiß, eure Berufung und Erwählung festzumachen“ (oder: unter Beweis zu stellen) 2.Petr. 1,10.
Das geschieht, indem wir „in unserem Glauben Tugend [darreichen] und in der Tugend Erkenntnis, und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Gottseligkeit und in der Gottseligkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe allgemeine Liebe.“ (2.Petr. 1,5-7)
Dennoch bleibt: Selbst wenn ich keine Werke vorzuweisen hätte, sondern nur die Erlösung durch Jesus, oder meine Werke kaum bestand vor dem Gericht der Werke finden würden, so würde mein Heil nur nach dem entschieden, ob mein Name im Buch des Lebens steht.
Es geht utrafix, dass wir die Erlangung des Heils auf unsere Werke fokussieren.Deshalb gilt es deutlich zwischen den versch. Gerichten zu unterscheiden.
Ich sage mit keinem Wort, dass unsere Werke unwichtig wären. Sonst gäbe es kaum dereinst ein Werkegericht. Doch gerichtet werden wir nicht anhand dieser. Sondern unsere Werke werde für sich selbst gerichtet. Kein Mensch kann sein Heil mittels seiner Werke erwirken oder verbessern.
Klar, der Bund der Werke hat ausgedient; doch ohne Werke muss ich mir die Frage gefallen lassen, worauf ich meine Hoffnung begründe, dass mein Name im Buch des Lebens steht. Ein Kind Gottes sollte Familienähnlichkeit aufweisen (die ihm vielleicht nicht mal bewusst ist, und auf die er sich auf alle Fälle nichts einbildet).
Ist dir bewusst, wie übel ausgrenzend dieser Satz ist? Dürfen nur die zu Gottes Familie gehören, die einem bestimmten Menschenschlag angehören? 😐
Rolf, du verstehst mich mal wieder miss 😉 Es sollte aus unserem Verhalten ersichtlich sein, „wes Geistes Kinder“ wir sind und dass Gott unser Vater ist. War nur eine Veranschaulichung dessen, was ich zuvor schrieb: dass wir durch Taten und Verhaltensweisen unsere Berufung und Erwählung fest machen, d. h. unter Beweis stellen sollen. Ist doch eigentlich in deinem Sinne.
Also doch nachträglich durch Wohlverhalten selbst das Heil verdienen?
Nein, aber das unverdient empfangene Heil verpflichtet.
Richtig, und zu genau einem – wie bei Paulus oder auch Johannes nachzulesen ist: zur Nächstenliebe. Daran allein ist die Verbundenheit mit Christus und dem Vater zu erkennen. (1. Johannesbrief, lies es selbst nach.)
Mehr nicht. Und nicht weniger!
Welchen Standard für Liebe haben wir? Einzig und allein die Bibel. Liebe ist die Summe des Gesetzes. Das heißt anders herum: Im Gesetz erfahren wir, wie Liebe aussieht. Liebe ohne Gesetz ist abstrakt und „gesetz-los“, Gesetz ohne Liebe ist grausam.
„So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung“ (Rm13,10) läßt sich nicht umdrehen. (Sonst könnte man auch aus der Erkenntnis, daß der Inhalt eines Tanklastzuges ein Waschbecken füllt, rückschließen, daß das Waschbecken den Inhalt des Tanklastzuges aufnehmen kann.)
Weil die Liebe nicht auf die Erfüllung des Gesetzes beschränkt ist. Hat der Samariter überlegt, was im Gesetz steht? Nein – das haben Priester und Levit getan.
Die Liebe aber ist Frucht des Geistes, der Communio mit Vater und Sohn – und da ist das Gesetz unnötig, denn das Gesetz führt zur Furcht, aber „Furcht ist nicht in der Liebe“.
Und (auch darum): kann man Liebe befehlen? Wohl kaum.
Der Samariter trug das Gesetz im Herzen. Die beiden Kerikalen hatten nicht begriffen, dass das Gesetz heilig und geistlich ist. Aber es ist immer noch das Gesetz, von dem laut Jesus kein Tüttel verloren gehen kann.
„Kein Mensch kann sein Heil mittels seiner Werke erwirken oder verbessern.“
Das ist auch eine zutiefst menschliche Denkweise: Der Glaube an eine gewisse „Heils-Hierarchie“, in der ich mich nach oben arbeiten kann/muss. Und vor allem, wo ich einmal einen viel höheren Lohn erwarten kann. („Heiler als heil“ oder „heiliger“ als die anderen)
Ich muss dabei an das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg denken: Der Herr zahlt jedem am Ende des Tages den gleichen Lohn. Egal, wie lange er gearbeitet hat.
Das ist ja so weit auch gut und richtig. Doch wir übersehen dabei gerne einen wesentlichen Punkt: Die Tagelöhner wurden eingestellt, um zu arbeiten. Wer frühmorgens eingestellt wurde, von dem wurde auch zu Recht erwartet, dass er den ganzen Tag hindurch Wein gelesen hat. Nirgends gibt es auch nur den geringsten Hinweis darauf, dass jemand, der sich in die Sonne gelegt und den anderen zugesehen hat, auch ein Anrecht auf Lohn hätte. Er wird seinen Chef wohl auch kaum wegen Vertragsverletzung belangen können, wenn er die von ihm erwartete Leistung nicht erbracht hat. Da nützt es ihm auch nichts, dass die abends eingestellten Arbeiter insgesamt eine viel kürzere Arbeitszeit hatten. Die haben nämlich das von ihnen Erwartete in der zur Verfügung stehenden Zeit auch getan.
So auch hier: Es ist für das Ergebnis, unser Heil, erst mal belanglos, wann wir uns entschieden haben. Aber es ist sicher nicht ohne Bedeutung, ob wir uns danach umdrehen und fröhlich unserer alten Wege ziehen oder ob wir das erstreben, wozu Er uns berufen hat: nämlich Seine Nähe zu suchen und Ihm immer ähnlicher zu werden. Paulus gibt uns dazu auch ein paar entscheidende Hinweise. So erklärt er z.B. den Korinthern, dass sie unmöglich ihr altes Leben unter Berufung auf das einmal erlangte Heil einfach weiter leben können. „Den neuen Menschen anziehen“ ist auch eine der vielen treffenden Metaphern.
Wer behauptet denn, dass dies ohne Bedeutung sei? Nur, was ist denn die Motivation der Werke und der Heiligung? Ist es die tiefe menschliche Sucht unbedingt durch seine eigenen Werke, wenn schon sich nicht selbst erlösen zu können, dann doch wenigstens im Nachhinein sein Heil selbst zu verdienen, oder kommen die Werke aus dem Wirken des Hlg. Geistes in uns, der Seine Frucht wachsen lässt? Paulus hat noch etwas wesentliches gesagt: „Was hast du, was du nicht empfangen hast? Warum rühmst du dich dann, als hättest du es nicht empfangen?“ Woher kommen denn unsere Werke, die im Gericht wirklich bestehen können? Aus uns, weil wir so fleißige und fromme Kinder sind? Oder kommen nicht auch die aus Gott und rühmen nicht uns, sondern alleine wieder nur Gott?
Klar, ja, Heiligung ist richtig und wichtig. Aber ich kann nur zur Vorsicht mahnen: Wenn diese Werke aus der Motivation kommen, damit sein Heil durch nachträgliches Wohlverhalten zu verdienen, dann sind es solche Werke, die wie Stroh dereinst verbrennen werden. Diese werden vor dem Werkegericht nicht bestehen.
Nein, es ist nicht für unser Heil wichtig wann wir uns entschieden haben, sondern alleine nur dass wir uns für das Heil in Christus entschieden und diese Entscheidung nicht wieder verworfen haben. Aber egal wie supergut unsere Werke danach auch sein mögen, egal wie gottgewirkt diese in unserem Leben sind, nicht eins dieser Werke wird unser Heil bewirken, noch nachträglich gültig machen noch irgendwie verschönern. Unser Heil kommt alleine und nur aus der Gnade Gottes in Christus.
Und schafft ein Christ nur dies eine, sich im Vertrauen der Gnade Gottes anzuvertrauen und ist, aus welchem Grunde auch immer, nicht fähig, in dem Rest seines Lebens solche Werke zu verbringen, die wir so hochmütig als die „richtigen Werke“ bezeichnen würden, ja mag dieser Mensch auf ganzer Linie versagen und sein Leben trotz Erlösung so richtig versemmeln, so gilt doch die Erlösung, an die er festgehalten hat: das Heil alleine in Christus.
Vielleicht wird Gott bei Machem einmal sagen, dass Dieser es nicht geschafft hat gute Werke zu erbringen außer dem einen: an seinem Heil in Christus festzuhalten, so wird Gott genau dieses eine Werk lobend rühmen.
Ja, das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg. Ganz wichtig, was du da schreibst. Ganz wichtig aber auch: der Neidfaktor derer, die länger gearbeitet haben. Schon mal darüber nachgedacht, dass nicht die erbrachte Leistung der Arbeiter hier für den Lohn entscheidend war, sondern alleine nur der Fakt, dass der Herr diese eingestellt hat?
Charly, siehst du das „Festhalten an seinem Heil in Christus“ also als eine Art Werk an? Vielleicht empfinden wir es manchmal so; doch das Heil ist stark genug, uns festzuhalten. Sonst wäre es kein „Heil“. Es wäre die Errettung eines Ohnmächtigen, unter der Voraussetzung, dass er sich festhält. Ohne Verdienst der Werke heißt auch: ohne Verdienst des Glaubens, denn der Glaube ist ein Geschenk. Du siehst, wir landen immer wieder bei dem souveränen Gott, der Sünder wirklich rettet (ihnen nicht nur die Möglichkeit gibt, sich selbst zu retten).
Nein, nicht wirklich. Und doch ist das Heil kein Automatismus. ja, richtig, ich glaube, dass man sein Heil auch wieder verlieren kann – resp. aktiv von sich stoßen kann.
Gnade vergewaltigt den Begnadigten nicht – wenn doch, wäre es keine Gnade.
Glauben ist schlicht Vertrauen zu Gott. Machen wir doch nicht mehr daraus, als die Bibel selbst es sagt.
Wie jetzt: „nicht nur die Möglichkeit gibt, sich selbst zu retten“? Seit wann können wir uns selbst retten?
Wir würden „uns selbst retten“, bzw selbst das Zünglein an der Waage zu unserer Errettung sein, wenn alles von unserer „Entscheidung“ für oder gegen Christus abhinge.
Und ja: Gnade „vergewaltigt“ niemanden. Sie befreit nur den durch die Sünde gebundenen Willen, so dass wir Christus erkennen und seine Erlösung wollen.
Du merkst schon, dass du dir selbst widersprichst?
Es ist kein wirklicher Widerspruch: Gott erwählt. Und er errettet aus Gnade durch Glauben. Der Glaube ist ein Geschenk und Gnadenmittel. Erkenntnis und Vertrauen hängen zusammen. Und Erkenntnis geschieht durch freiwillige Selbstoffenbarung Gottes. Also ist Christus der Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Und alles, wie du sagst: damit sich niemand vor Gott rühmen kann.
@ Charly:
Ich möchte mal was zu bedenken geben:
Jesus sagt doch aber z. B. in Joh. 12, 44: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen.
Im Volksmund sagt man: „Wer hat, der hat.“ Wenn ich das ewige Leben also jetzt schon habe (und nicht erst irgendwann mal bekomme), wie Jesus hier sagt und du bist der Ansicht, ich kann es doch unter Umständen wieder verlieren, dann kann dieses Leben doch dann nicht ewig sein?
Wenn es aber doch ewig ist, dann kann ich es auch nicht mehr verlieren, wenn ich es einmal habe, oder? Der Satz, den Jesus hier sagt, ergibt für mich eigentlich nur Sinn, wenn ich annehmen darf, dass ich mein einmal erworbenes Heil nicht mehr verlieren kann. Denn erstens mal habe ich es und zweitens ist es ewig, wie Jesus hier sagt.
@Christian Prädestination ist für mich, nach meiner Ansicht schier Unsinn. Darüber zu diskutieren habe ich sowas von keine Lust 🙁
zwingt dich doch keiner.
p.s. Charly, ich liebe die Scheinparadoxa der Bibel, aber ich verabscheue echte Paradoxa, wie dasjenige, das du implizierst:
Die Erlösung erfolgt einerseits ganz ohne Zutun unserer Werke und wird anderseits voll und ganz von unserem Glauben abhängig gemacht, der dadurch zu einem „Werk der Gerechtigkeit“ wird, das von Gott belohnt wird.
Nö, sehe ich nicht so. Wenn dem so wäre, wäre Erlösung etwas, was wankelmütiger nicht sein kann.
Mir ist allerdings unklar, wie du diese Konsequenz vermeiden willst.
Eigentlich schreibe ich das die ganze Zeit: Das Heil ist ein Gnadenakt Gottes, nicht zu verdienen. Gott ist der Garant und der einzige Garant unseres Heils. Das, was wir zu tun haben ist, diese Gabe annehmen und nicht wieder willentlich verwerfen.
Mangelndes Vertrauen zu Gott (Unglaube) lässt uns, nachdem wir das Heil empfangen haben, alleine nicht wieder das Heil verlieren. Dazu braucht es deutlich bewusstere Schritte unsererseits.
Damit wir Teilhaber des Heils werden, bedarf es allerdings unserer Zustimmung. Alles andere, wie zB Prädestination, wäre eine Vergewaltigung und damit keine Gnade.
Zustimmung zum Heil ist in sich eigentlich kein oder wenn, dann das einzige echte Glaubenswerk, welches wir tun müssen, um am Tag des Gerichts bestehen zu können.
Naja, meine Antwort kannst du dir vielleicht denken. Wenn es so ist, wie du schreibst, dass das, was wir zu tun haben, ist, diese Gabe anzunehmen und nicht wieder zu verwerfen, und dass das Heil unserer Zustimmung bedarf, dass obendrein diese unsere Zustimmung das einzige Glaubenswerk ist, das wir tun können, um am Tag des Gerichts bestehen zu können: dann stellt sich die Frage: was unterscheidet die Menschen? Weshalb geben manche ihre „Zustimmung“ und „nehmen die Gabe an“, während andere diese Zustimmung verweigern und die Gabe ablehnen? Ist diese Unterscheidung im Menschen begründet, oder ist sie in Gottes Ratschluss begründet? Ist sie im Menschen begründet, so ist die Zustimmung und Annahme ein Werk, das belohnt wird (was es nach deiner Aussage nicht sein darf). Ist die Unterscheidung in Gottes Ratschluss begründet, so ist Gott der souverän erwählende Gott, den die Bibel offenbart.
Christian, merkst du es nicht? Du willst dir dein Heil verdienen oder damit vergewaltigt werden. Beides hat mit dem Heil, welches Christus uns anbietet, absolut garnichts zu tun.
Christus tut mehr als uns Heil anzubieten. Das würde uns wohl auch nicht viel nützen. Es wäre so, als würde er einem Toten Leben anbieten. Sein Heil beinhaltet das ganze Programm: er schenkt uns neues Licht und neue Augen! Er „macht uns willens am Tage seiner Macht“. Wir waren tot, und sind lebendig. Nenn es „Vergewaltigung“, wenn du unbedingt willst. Ich nenne es wirksame Berufung. Oder auch: Neugeburt. 🙂 Viele Grüße, Christian
P.s. Ich muss mich verabschieden und mein Haus sichern. Mich erreichte gerade eine Unwetterwarnung für Hamburg 😉
Die Diskussion hat einen Haken. Die Anweisungen Jesu, besonders in der Bergpredigt, dass der Mensch durch gute Taten gerecht werde, sind eindeutig. Den damaligen Zuhörern waren keine weiteren Hinweise gegeben. Sie konnten sich nur daran orientieren. Insofern stellt die Aussage Pauli, dass der Mensch gerettet werde allein aus Glauben, einen scheinbaren Widerspruch dar.
Dieses Phänomen wird hier zu lösen versucht, indem man versucht, beide gegensätzlichen Aussagen zu harmonisieren, unter einen Hut zu bringen. Das halte ich für den falschen Weg.
Zunächst führt der Glaube an die Worte Jesu aus der Bergpredigt dazu, dass die Menschen, die gute aktive Werke vollbringen alle ein mildes Urteil vor dem Endgericht zu erwarten haben. Für sie gibt es keine finale Hölle.
Ebenso aber sind darüber hinaus nach Paulus alle diejenigen allein aus Gnade gerettet, die nach dem Vorsatz Gottes explizit erwählt wurden. Das ist die nach Paulus herausgerufene Gemeinde, die als Erstlinge besondere Dienste auf Erden zu tätigen haben, insbesondere das Liebesgebot gegen alle Menschen zu erfüllen und das Evangelium von der Gnade Gottes zu verkündigen.
Bleiben die (wenigen) übrig, die weder zunächst erwählt sind noch überwiegend gute Werke vorzuweisen haben. Diese kommen ins Endgericht und werden nach ihren dürftigen bzw. nicht vorhandenen guten Werken gerecht gerichtet.
Letztlich greifen dann für diese letzte Gruppe am Ende die Zusagen eines gnädigen und barmherzigen Gottes nach der den Auserwählten aufgetragenen Aussagen über die Gnade und Barmherzigkeit Gottes.
Die Jetztzeit, also unser Handeln und Formulieren als Gläubige, gestaltet sich mMn innerhalb dieses Ereignisrahmens.
Es geht im Grunde um eine andere Bewertung, um einen Paradigmenwechsel gängiger theologischer Bewertungen.
Siehe hierzu auch : „Erlebte Menschlichkeit: Erinnerungen: Küngs Memoiren 03 von Hans Küng“ zu Paradigmenwechsel.
Meine Sichtweise leitet sich u.a. auch aus folgendem Gedanken ab: Gottes Liebe ist immer größer, als du gerade glaubst.
Liebe Grüße
Harry
Harry,erstehe ich recht: Wir drei Kategorien von Menschen (die aber auf alle Fälle alle gerettet werden): 1. Die mit den guten Werken, 2. die Erwählten, 3. den Rest ?
So einfach ist es nicht.
Unser Gott hat in Jesus Christus allem Anschein nach einen evolutionären Entwicklungsprozess angestoßen, der auch die sukzessive geistliche Entwicklung aller Teile der Menschheit umfasst. Diese fortschreitende Offenbarung ist mMn der Bibel zu entnehmen.
Es gibt Überschneidungen der drei Gruppen. Alle glauben in ihrer Weise an Gott und Christus, aber innerhalb eigener Paradigmen und zu eigenen Zeiten. Dafür gibt es mMn auch ausreichende Hinweise in der Bibel.
Was die dritte Gruppe angeht, schließe ich eine glaubende Hinwendung zu Gott nicht mehr aus. Deren Paradigma kann man mMn ebenso an bestimmten biblischen Aussagen fest machen.
Liebe Grüße
Harry
Ich finde es geradezu unglaublich, welche theologischen Schleichwege manche gehen, nur um sich ein wenig Selbsterlösung zu erkaufen 🙁 Gnade tut weh, nicht wahr? Einfach keinerlei Anteil am Verdienst der Erlösung zu haben, schlicht nur der Empfänger zu sein, dass sticht tief in die menschliche Seele, oder?
Ganz im Gegenteil 🙂
„Wechselnde Pfade, Schatten und Licht; ALLES ist Gnade, fürchte Dich nicht!“
Moin, Charly, was wirklich wehtut, ist das Evangelium von dem souveränen Gott, der nach seinem geheimen Ratschluss mit finalen Folgen erwählt und verwirft. Das ist der eigentliche Skandal des Kreuzes. Weder der von dir verfochtene „freie Wille“, noch der von Harry konstruierte Heilsuniversalismus stellt einen Skandal oder Anstoß dar. In beiden Fällen wird vom Zeugnis zugunsten des souveränen Menschen vom Zeugnis der Bibel abgerückt. Viele Grüße, Christian
„….wird vom Zeugnis zugunsten des souveränen Menschen vom Zeugnis der Bibel abgerückt.“
Ich rücke schon etwas ab vom souveränen Menschen zugunsten der absoluten Souveränität Gottes.
Das Zeugnis der Bibel ist ein komplex multiples, welches mMn sehr gern zu eindimensional dargestellt wird……
Gewiss, die Konzepte begrenzen, bzw. ergänzen einander (in christlichem Sinne, nicht im Sinne der Kantschen Grenzbegriffe). So kommt Paulus auch nicht auf den Gedanken, aus der Aufforderung „Schaffet, dass ihr selig werdet mit Furcht und Zittern“ eine absolute Willensautonomie des Menschen abzuleiten, sondern setzt begrenzend Gottes absolute Souveränität und Allmacht dazu: „denn Gott ist es, der das Wollen und Vollbringen bewirkt.“
Ein schönes Beispiel. Ich erlaube mir, es in folgender Weise weiter zu denken:
Spr 19,21 In eines Mannes Herzen sind viele Pläne; aber zustande kommt der Ratschluss des HERRN.
Demnach thront über allem der einmal alles erfüllende Ratschluß des Herrn. Der Ratschluß des Herren scheint vielschichtig in der Geschichte der Menschheit.
Ich sehe darin auch die Erklärung des Theodizeeproblems. Ich glaube, dass es durch Gottes Liebe dann auch zu einer alles erfüllenden Lösung des Problems kommt.
Es geht ja im Ausgangsartikel um die Christen, die sich einen exklusiven Sonderstatus durch Gnade aus der Bibel heraus filtern und dabei die Anweisungen Jesu in der Bergpredigt und damit die mögliche Hoffnung für die Anderen erlösungstechnisch eher hintanstellen.
Die theologisch biblisch begründbaren Paradigmen für die Anderen werden dabei verdrängt.
Diese Christen könnten evtl. einmal staunen, wer am Ende noch alles am Tisch des Herrn sitzt.
Ich drücke es anders aus: Wenn Gott mich errettet, dann habe ich für jeden Hoffnung. Insofern werde ich mich nicht wundern, sondern freuen. Psalm 130: „Bei dem Herrn ist die Gnade, und viel Erlösung ist bei ihm.“ … eine große Schar, welche niemand zählen konnte, aus allen Heiden und Völkern und Sprachen.
p.s.
Die Erwählung ist ein Geheimnis. Dennoch lässt Gott in seinem Wort ein gewisses Grundmuster durchblicken, das durch Erfahrung bestätigt wird: Den Armen wird das Evangelium verkündet (und mit Evangelium ist nicht Güterumverteilung gemeint).
„Sehet an, liebe Brüder, eure Berufung: nicht viel Weise nach dem Fleisch, nicht viel Gewaltige, nicht viel Edle sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, dass er die Weisen zu Schanden mache; und was schwach ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, dass er zu Schanden mache, was stark ist; und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt, und das da nichts ist, dass er zunichte mache, was etwas ist, auf dass sich vor ihm kein Fleisch rühme.“
„Glaubt auch ein Oberster und Pharisäer an ihn?“
Es gibt Gott sei Dank Ausnahmen, doch eine Tendenz ist erkennbar.
P.s. Entschuldigung, ich meinte eigentlich: „Moin, Charly …“
Lieber Rolf, könntest du nicht eine Korrekturfunktion in dein Blog einbauen?
Ist korrigiert 🙂
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